Das ist mein kompletter Guide zum Geld in Indien.
Es geht um die indische Währung Rupie (INR), gesperrte Girokarten, das Bezahlen mit einer Karte, notwendiges Bargeld und das Geld wechseln.
Dazu kommen Tipps zu Touristenfallen, Geldautomaten und Antworten auf häufige Fragen zu Indien.
Ich fange mit dem Bargeld an.
1. Währung Indische Rupie (INR): Geldscheine und Münzen
Die Indische Rupie ist in 100 Paise eingeteilt.
Es gibt nur Rupie Geldscheine. Es gibt Rupie und Paise Münzen. Preise sind selten mit Kommastellen in Paise angeschrieben. Ein Euro ist etwas mehr als 85 Indische Rupie wert. In der Praxis gibt es nur Preise in vollen Rupie Beträgen. Das gilt speziell für Dienstleistungen für Reisende.
2. Brauche ich Bargeld in Indien?
Du benötigst in Indien Bargeld für Trinkgelder von Reiseführern, Trinkgeld in Restaurants, den Eintritt zu Sehenswürdigkeiten und den öffentlichen Verkehr. Das sind die wichtigsten Gründe für das Wechseln von Euro in Indische Rupien.
Auf internationale Reisende ausgerichtete Hotels nehmen Kreditkarten von Visa und Mastercard an. Das gilt auch für Restaurants, Cafés und Souvenirläden. Dein Taxi rufst und bezahlst du mit Uber. Sogar Rikscha-Fahrer in New Delhi haben oft Apps auf ihrem Smartphone installiert, mit denen sie Kartenzahlungen annehmen können.
Ich habe zuletzt während einer Reise von New Delhi, Agra, Jaipur bis Mumbai nur einen Gegenwert von 200 € in Indischen Rupien abgehoben. Das hat für Trinkgelder und andere Ausgaben gereicht. Mein Taxi habe ich mit Uber gerufen. Ich bin mehr in internationale Restaurants gegangen. Bargeld war nur für Guides notwendig.
Reist du als Backpacker abseits der ausgetretenen Pfade, ist Bargeld deutlich öfter notwendig. Aber bezahle möglichst alles mit einer Kreditkarte. Das ist günstiger als das Wechseln von Euro in Indische Rupie.
3. Richtig Geld wechseln in Indien
Es gibt in Indien überraschend wenige Wechselstuben. Das hat auch damit zu tun, das Indien ein Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern und nur etwas mehr als 10 Millionen internationalen Reisenden ist. Du siehst oft an einem Tag keinen anderen Europäer.
Die nächste Wechselstube abseits von den Airports musst du mit Google Maps suchen. Achte auf die Bewertungen. Die Exchanges in den Flughäfen haben leider einen schlechten Kurs. Er weicht oft mehr als 10 % vom echten Marktpreis ab. Meide sie möglichst.
Eine Wechselstube mit einem guten Kurs hat in Indien einen Aufschlag von weniger als 5 % auf den aktuellen Euro - Indische Rupie Wechselkurs.
In einem kleinen Ort abseits der ausgetretenen Pfade kann es sein, dass es gar keine Wechselstuben gibt. Denke deswegen an eine Kreditkarte, mit der du in Indien auch Geld abheben kannst.
Mehr lesen: Geld wechseln in Indien: So vermeidest Du hohe Gebühren!
4. Alte EC-Karten sind gesperrt
Die alten V-Pay EC-Karten von Visa funktionieren in Indien gar nicht. Alte EC-Karten mit dem Maestro Logo musst du von deiner Bank für Indien freischalten lassen. Die Option ist meistens im Online-Banking.
Neue am Debit Logo erkennbare EC-Karten funktionieren in Indien. Sie haben aber hohe Auslandsgebühren. Deswegen solltest du am besten mit einer anderen Karte bezahlen.
Echte Debitkarten und Kreditkarten von Visa und Mastercard haben in Indien die höchste Annahmerate. Wer in Indien Karten annimmt, nimmt auch Visa und Mastercard an. Nimm deswegen mindestens eine der Karten nach Indien mit. Besser sind zwei, falls eine nicht funktioniert oder von deiner Bank aus Sicherheitsgründen gesperrt wird. Das passiert in Indien häufiger, als du denkst.
American Express Kreditkarten nehmen internationale Hotelketten an. Ich habe damit einige Hotels reserviert. Es gibt in einigen Flughäfen auch eigene Amex Lounges. Rechne nur nicht damit, dass du mit Amex deinen Butter Chicken bezahlst. Eine Diners Card kannst du zu Hause lassen.
Tipp: Achte darauf, dass deine Kreditkarte keine Fremdwährungsgebühr hat. Sie macht meistens bis zu 4 % in Indien aus. Das ist eine Gebühr von deiner eigenen Bank.
5. Touristenfalle DCC in Indien vermeiden
Die Dynamic Currency Conversion (DCC) verursacht Mehrkosten von bis zu 14 % beim Bezahlen mit einer Karte und Geld abhebenDie Kostenfalle betrifft eine von fünf Transaktionen mit einer Karte in Fremdwährungen. Sie ist meiner Meinung nach die weltweit häufigste Touristenfalle, die auch in Indien sehr häufig vorkommt.
Dahinter steckt eine einfache Frage von Geldautomaten und Kartenlesegeräten: "In der Landeswährung (Indische Rupie) oder in Euro abrechnen?" Rechnest du außerhalb der Euro-Zone in Euro ab, darf nicht mehr der Herausgeber deiner Kreditkarten den Wechselkurs festlegen. Das ist kein nettes Service.
Der Tageskurs von Visa und Mastercard ist bis zu 14 % günstiger als der DCC-Kurs. Wenige wissen, dass der Wechselkurs von Visa und Mastercard zwischen den wichtigsten Währungen weniger als 1,5 % vom aktuellen Marktpreis abweicht. Suche einmal eine Wechselstube in Indien, die einen Aufschlag von weniger als 1,5 % verlangt. Das ist auch der Grund, weshalb ich im Ausland fast alles mit einer Karte bezahle. Günstiger geht es nicht.
Die DCC Touristenfalle kann mit Geldautomaten, in Online-Shops und mit Kartenlesegeräten vorkommen. Das nette Restaurant erhält dafür eine Provision. Du fällst darauf nicht mehr herein.
Wichtig: Rechne alle Transaktionen mit einer Karte in Indien in Indischen Rupien ab. Sonst können hohe zusätzliche Gebühren anfallen. Hier habe ich mehr zum Bezahlen mit einer Karte in Indien geschrieben.
6. Währungs- und Geldautomatengebühr vermeiden
Der erste Schritt zur Vermeidung von Kartengebühren in Indien ist der Vergleich von deinen Karten.
Die Fremdwährungs- oder Auslandseinsatzgebühr von bis 4 % kommt von deiner eigenen Bank, nicht von Visa, Mastercard oder indischen Banken. Dasselbe gilt für die Geldautomatengebühr von bis zu 10 €.
Nur American Express und Diners Card Kreditkarten aus Deutschland haben immer Währungs- und Geldautomatengebühren.
Hast du eine gebührenfreie Visa oder Mastercard? Dann bezahle mit ihr in Indien.
Falls nicht, ist eine gebührenfreie Reisekarte der einfachste Ausweg. Damit meine ich eine dauerhaft von der Jahresgebühr befreite Karte ohne Fremdwährungsgebühr, ohne einer Auslandseinsatzgebühr, ohne einer Geldautomatengebühr und ohne einen Aufschlag auf den Visa oder Mastercard Wechselkurs.
So eine Karte sollte auch eine automatische Abrechnung mit deinem momentanen Konto haben, damit du kein neues eröffnen musst.
Die Konditionen erfüllt in meinem Vergleich von Reisekreditkarten die Deutschland Kreditkarte mit 0 € Jahresgebühr am besten. Sie hat keine Fremdwährungsgebühr, keine Auslandseinsatzgebühr und keine eigene Geldautomatengebühr im Ausland.
Das kann sie:
Die Beantragung dauert online weniger als 5 Minuten. Du legitimierst dich online mit deinem Smartphone. Es gibt keinen Papierkram.
Deine neue Karte kommt danach mit der Post. Aktiviere sie mit der ersten Transaktion in Deutschland. Sie funktioniert gleich zum Bezahlen, Geld abheben und natürlich auch für eine Reise nach Indien. Sie ist in Zukunft deine Begleitung für Reisen.
Du hast am Anfang auch einen Startrahmen von bis zu 2.500 € ohne Kontowechsel. Die Abrechnung funktioniert trotzdem automatisch. Du stellst sie flexibel mit der App deiner neuen Karte ein. Du kannst dich zwischen einem vollen Ausgleich oder einer kleinen Ratenzahlung ab 3 % entscheiden, falls du Ausgaben einmal aufteilen möchtest.
Aber am wichtigsten ist, dass mit deiner neuen Karte in Zukunft Schluss mit den Auslandsgebühren von deiner eigenen Bank ist.
Mir haben meine Reisekarten in den vergangenen Jahren hunderte Euro gespart. Ich reise auch sehr viel. Es sind mehr als 20 Länder pro Jahr und ich bezahle fast alles mit einer Karte.
Aber zumindest eine Kreditkarte für Reisen ohne Auslandsgebühren empfehle ich allen.
Es kostet nichts und spart Geld.
7. Trinkgeld in Indien
Trinkgeld ist in Indien allgegenwärtig. Deinem Kellner gibst du in einem Restaurant ein Trinkgeld ab 10 % der Rechnungssumme. Dein Reiseführer erhält ebenfalls ein Trinkgeld von rund 300 bis 1.000 INR.
Für die Massage in einem Hotel ist ein Trinkgeld angebracht. Auch Rikscha-Fahrer freuen sich über Trinkgeld. Der Fahrer von deinem Uber bekommt natürlich auch ein Trinkgeld. Dem Fahrer von einem Flughafentransfer kannst du 50 bis 100 INR als Trinkgeld geben.
Kellner nehmen Trinkgeld in Restaurants oft auch mit einer Karte an. Ansonst bezahlst du mit deiner Karte und gibst dem Personal das Trinkgeld in Indischen Rupie in bar. Das Personal in einem Supermarkt, Souvenirladen und anderen Shops rechnet mit keinem Trinkgeld.
Tipp: Hebe einmal Bargeld ab und tausche es möglichst gleich in kleine Geldscheine. Das ist am einfachsten. Oder sage der Wechselstube, dass du kleine Scheine haben möchtest.
8. Geldautomaten in Indien
Die ersten Geldautomaten stehen noch vor der Zollkontrolle in den Flughäfen in Indien. Meide die ersten Automaten. Sie haben oft eine eigene Zusatzgebühr für das Geld abheben. Das gilt meistens auch für die Geldautomaten am Ausgang der Terminals.
Große Hotels in Indien haben eigene Geldautomaten in der Lobby stehen. Sie können ebenfalls Eigengebühren haben. Das lässt sich in Indien nur schwer vermeiden. Entweder du suchst die Filiale einer echten Bank und hebst darin Geld ab oder du bezahlst umgerechnet 1 bis 3 € für das Geld abheben.
Meide Geldautomaten, die frei neben der Straße ohne eine Bankfiliale stehen aus Sicherheitsgründen.
Tipp: Indische Geldautomaten fragen dich meistens, ob du Geld von deinem Checking Account (Girokonto) oder Savings Account (Sparkonto) abheben möchtest. Wähle Checking Account aus. Sonst kann es sein, dass die Transaktion nicht funktioniert.
9. Feilschen in Indien
In Indien wird um alles gefeilscht. Du handelst im Souvenirladen den Preis von deinem hoffentlich echten Kaschmirschal aus. Buchst du in Indien mit einem lokalen Reisebüro eine Tagestour, handelst du um den Preis. Den Preis für die Fahrt mit einer Rikscha handelst du nahe Touristenorten auch vorher aus.
Nur in einem normalen Restaurant, Café oder Supermarkt handelst du nicht. Am Eingang von staatlichen Sehenswürdigkeiten, dem Ticket für Bussen und Zügen feilschst du auch nicht.
Es gibt auch Läden mit der Aufschrift "Fixed Price". Hier handelst du meistens nicht. Aber ich war auch einmal in einer selbst ernannten Kooperative in New Delhi, mit einem Fixed Price für Souvenirs, in der mich am Ausgang noch günstigere Preise angeboten worden sind. Das war einer der typischen Souvenirläden im Tagesplan von einer New Delhi Tour.
Es gibt keinen Richtwert, um wie viel du den Preis herunter verhandeln solltest. Ein Preisnachlass von 100 Rupien kann schon okay sein. In einem anderen Fall ist ein Preisnachlass von 50 % normal. In einem anderen Fall ist die Hälfte vom anfänglich genannten Preis noch viel zu viel.
Du solltest deswegen den ungefähren Wert von Waren in Indien kennen. Das ist leider einfacher gesagt als getan. Rechne damit, dass du oft zu viel für Dienstleistungen und Waren in Indien bezahlst.
10. Günstige Überweisungen nach Indien
Falls du gerade jemanden im Internet kennengelernt hast, dein Computer angeblich einen Virus hat oder dich jemand am Telefon angerufen hat – gehe zur Polizei! Überweise kein Geld nach Indien. Es gibt so viele Betrugsversuche.
Zumindest prüfen Banken die meisten Transaktionen aus Deutschland nach Indien. Die Rückfragen verhindern viel.
Möchtest du wirklich Geld nach Indien überweisen? Dann musst du dich mit hohen Gebühren auseinandersetzen. Kosten von mehr als 50 € für das Senden von nur 250 € sind normal. Die Kosten setzten sich aus den Gebühren für Auslandsüberweisungen, den Gebühren von möglichen Zwischenbanken (Intermediärbank) und dem Wechselkurs zusammen.
Es gibt keine gesetzliche maximale Ausführungsdauer für Auslandsüberweisungen nach Indien. Alles ist möglich. Dein Geld kann in wenigen Minuten mit einem Transferdienstleister oder in mehr als einer Woche mit einer kleinen Sparkasse in Indien ankommen.
Benötigt ein Verwandter oder Freund von dir gerade dringend Geld in Indien, dann sind Western Union und MoneyGram die einfachsten und schnellsten Lösungen. Das Geld kann in Minuten in bar in Indien abgeholt werden. Dafür bezahlst du hohe Gebühren.
Für eine Überweisung solltest du dir die Konditionen von Dienstleistern für Auslandsüberweisungen anschauen. Ihre Gebühren sind bis zu 80 % günstiger im Vergleich mit normalen Banken. Die Route Euro - Indische Rupie haben nur wenige Anbieter. Schaue dir Wise.com und Xe.com an. Sie haben in der Regel den besten Preis.
Mein Fazit zum Geld in Indien
Ich hoffe, du hast deine Antworten zum Umgang mit Geld in Indien während einer Reise gefunden.
Bargeld ist für Trinkgelder wichtig. Das Bezahlen mit einer Karte ist Indien günstiger als das Geld wechseln. Packe zumindest eine echte Kreditkarte von Visa oder Mastercard ein. Zwei sind besser. Denke daran, dass alte EC-Karten in Indien nicht funktionieren.
Rechne alle Transaktionen mit einer Karte in Indien in Indischen Rupien ab. Meide die Geldautomaten und Wechselstuben in den Flughäfen nach Möglichkeit. Vergleiche die Konditionen von deinen Karten.
Mit den einfachen Tipps sparst du Geld.
Hast du noch eine Frage zum Geld in Indien, zur 0 € Deutschland Card Classic oder möchtest deine eigenen Erfahrungen teilen? Dann schreibe mir gerne unten in den Kommentaren.
Ich wünsche dir noch eine schöne Indien Reise.
FAQ (Häufige Fragen)
Die Währung von Indien ist die Indische Rupie mit dem Kürzel INR. Die Rupie ist in 100 Paise eingeteilt. Es gibt Rupie Geldscheine und Münzen. Es gibt nur Paise Münzen.
Das Budget für eine Reise nach Indien hängt von der eigenen Art zu Reisen ab. Das Oberoi Hotel nahe dem Taj Mahal kostet mehr als 1.300 € pro Nacht. Backpacker können mit 1.300 € zwei Monate in Indien durchkommen. Für eine durchschnittliche Reise mit 4-Sterne-Hotels, privaten Guides und dem Essen in guten Restaurants empfehle ich ein Budget von zumindest 100 € pro Person und Tag. Darin sind die Flüge noch nicht enthalten.
Für eine Reise nach Indien brauchst du Bargeld. Das Bargeld in Indischen Rupien ist vor allem für Trinkgelder notwendig. Bargeld ist auch für Eintritte zu Sehenswürdigkeiten, den öffentlichen Verkehr und kleine Ausgaben noch notwendig. Bezahle möglichst alle anderen Ausgaben mit einer Karte. Das ist günstiger als das Geld wechseln in Indien.