Von Thomas Mooslechner, aktualisiert am 2. November 2023

Dauer von Überweisungen ins Ausland: So geht es schneller!

Die Dauer von Überweisungen ins Ausland hängt vom Zielland ab.

Innerhalb der EU gibt es eine gesetzliche Frist für die Ausführung von Auslandsüberweisungen von 1 bis 4 Werktagen. Außerhalb der EU und des EWR gibt es keine gesetzliche maximale Frist.

Das wissen alle, die schon einmal Geld auf ein Konto mit einer Fremdwährung versandt haben. Du wartest oft tagelange auf dein Geld.

Damit es schneller und günstiger geht, teils sogar in Sekunden, habe ich hier die Ausführungsfristen, häufigsten Probleme und Ratschläge gesammelt.

1. Wie lange dauert eine Überweisung in der EU, EWR und mit SWIFT?

Die Zahlungsdienstrichtlinie regelt seit 01.01.2012 die Dauer von Überweisung in der EU und im EWR.

Eine Überweisung in der Euro-Zone darf maximal einen Tag dauern. Die maximale Dauer von einem Tag ist gesetzlich festgelegt. Bei Auslandsweisungen in andere Länder kann es bis zu einer Woche dauern.

Hier sind die gesetzlichen Fristen:

  • 1 Geschäftstag maximal für Überweisungen in Euro innerhalb des EWR.
  • 2 Geschäftstage maximal für Überweisungen in Euro, die beleghaft (Zahlschein) in Auftrag gegeben werden.
  • 4 Geschäftstage maximal für Überweisungen innerhalb des EWR in Fremdwährungen (nicht Euro).
  • 5 Geschäftstage maximal für Überweisungen in Fremdwährungen, die beleghaft (Zahlschein) in Auftrag gegeben werden (nicht Euro).
  • Keine Frist mit SWIFT für Überweisungen außerhalb des EWR. Es dauert in der Praxis 3 bis 7 Tage.

Die Frist zur Ausführung der Überweisung fängt am Tag der Auftragserteilung an und dauert bis zur Gutschrift auf dem Konto des Empfängers.

2. Wie lange dauert eine Überweisung mit SWIFT in Drittländer?

Es gibt keine gesetzliche maximale Frist für Überweisungen mit SWIFT in ein Land außerhalb der EU und des EWR. Banken schreiben in ihren Konditionen, dass die Durchführung "baldmöglichst" erfolgt.

Im Schnitt dauert eine Überweisung mit SWIFT in ein Drittland 3 bis 7 Werktage. Auslandsüberweisungen 3 bis 7 Werktage. Eine Überweisung kann auch mehr als eine Woche dauern. Das hängt von möglichen Reklamationen, Nachfragen der Bank und der Anzahl der beteiligen Intermediärbanken ab.

Ein Beispiel für eine echte Auslandsüberweisung in Drittländer sind die USA, Thailand und die Türkei.

Eine SWIFT Überweisung in ein Drittland dauert in der Regel 3 bis 7 Werktage. Durch gesetzliche Prüfpflichten von Banken kann es auch länger dauern.

3. Warum dauern Überweisungen ins EU-Ausland länger?

Echte Auslandsüberweisungen funktionieren mit dem SWIFT System, an dem weltweit 11.000 Finanzinstitute beteiligt sind.

Mit SWIFT haben Banken auf die Dauer und das genaue Routing einer Überweisung einen begrenzten Einfluss. Der Grund dafür ist, dass SWIFT Überweisungen in Drittländer meistens mit Intermediärbanken (Korrespondenzbanken) ausführt.

Die Intermediärbanken haben eigene Fristen, Gesetze und Bestimmungen für die Ausführung von Überweisungen. Mit welchem Routing eine Überweisung durchgeführt wird, ist vorab oft unklar.

Ein Beispiel für eine echte Auslandsüberweisung ist eine deutsche Sparkasse, die Geld über die Deutsche Bank nach Russland transferiert. Die Deutsche Bank kann oder muss wiederum eine Intermediärbank in Russland, zum Beispiel die Sberbank, für den Abschluss der Überweisung beauftragen.

Mit jeder Intermediärbank erhöht sich die Dauer von Überweisungen. Im Schnitt verlangen sie außerdem jeweils 15 bis 25 € für ihre Dienstleistung.

Vergleiche die Dauer: Eine Auslandsüberweisung in ein Drittland ist mit Transferdienstleistern oft in Minuten bis zu einigen Stunden mit bis zu 80 % geringeren Kosten möglich. Beispiele dafür sind Wise (vormals Transferwise), CurrencyFair und TransferGo.

4. Wovon hängt die Dauer einer Überweisung ab?

  • Anbieter (Transferdienst oder Bank mit SWIFT oder SEPA?)
  • Online-Banking oder mit Zahlschein
  • Entgeltoption (Schnellüberweisung)
  • Ausgangsland und Zielland
  • Ausgangswährung und Zielwährung
  • Überweisungsart (Schnellüberweisung, SOFORT, SWIFT, SEPA, etc.)
  • Auszahlungsart (Überweisung, Bargeldauszahlung, Mobile Wallet, ...)
  • (gesetzliche Ausführungsfristen in manchen Ländern)

Kosten reduzieren: Ein zusätzlicher Vorteil von Transferdienstleistern sind die deutlich geringeren Kosten. Sie wechseln das Geld mit dem echten Marktpreis (Devisenmittelkurs) oder einem kleinen Aufschlag.

Die Gebühren sind außerdem deutlich kleiner, weil sie keine echten Auslandsüberweisungen durchführen müssen. Mit ihnen kommt auch der richtige Betrag auf dem anderen Konto an.

5. Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung mit Transferdiensten?

Für den internationalen Zahlungsverkehr gibt es spezialisierte Dienstleister wie Wise, TransferGo und CurrencyFair. Sie nehmen private Kunden mit Kleinstbeträgen und Unternehmen als Kunden an.

Mit Wise dauert eine Überweisung in mehr als 50 unterstützte Währungen 0 bis 2 Werktage. Mit der Option Schnellüberweisung kommt das Geld in vielen Ländern in Sekunden an. Die Kosten sind sogar mit einer Schnellüberweisung um bis zu 80 % günstiger als mit einer normalen Bank.

TransferGo ermöglicht 30-Minuten Schnellüberweisungen in viele Länder. Die Gesamtkosten sind im Vergleich zu einer normalen Bank deutlich günstiger.

Wie geht das?

Infografik mit einer Bschreibung wie das Geld wechseln per Transaktion ins Ausland funktioniert.

Infografik: So funktioniert Wise.com (vormals Transferwise),

Transferdienstleister umgehen das SWIFT und SEPA System für Auslandsüberweisungen. Sie haben lokale Konten in ihren unterstützten Ländern. Eine Überweisung nach Kanada funktioniert dann zum Beispiel so:

  1. Der Transferdienstleister hat ein Konto in Deutschland. Die Einzahlung auf das Konto ist mit SOFORT oder Kreditkarte in Sekunden möglich oder dauert mit einer Inlandsüberweisung maximal einen Werktag.
  2. Interne Umrechnung und Weiterleitung der Zahlungsinformation.
  3. Auszahlung vom lokalen Konto des Transferdienstleisters in Kanada mit einer Inlandsüberweisung (oder Schnellüberweisung).

Dadurch gibt es in der Realität nur zwei Inlandsüberweisungen. Damit entfallen Gebühren von Intermediärbanken, Reklamationen und Verzögerungen im internationalen Zahlungsverkehr.

Besonders schnell: Sollte es besonders schnell gehen, zum Beispiel weil ein Verwandter während einer Reise kein Geld mehr hat, dann sind Moneygram und Western Union die schnellsten aber leider auch teuren Lösungen.

6. Welche Faktoren verlängern die Dauer von Auslandsüberweisungen?

Reklamationen und Rückfragen sind der häufigste Grund, weshalb Auslandsüberweisungen mit SWIFT und SEPA länger dauern.

Dahinter stehen Prüfpflichten aufgrund von Geldwäsche, Sanktionen und Terror. Dazu kommen interne Richtlinien der Banken.

Intermediärbanken prüfen Überweisungen auch. Jedes Land hat eigene Gesetze. Jede Bank hat eigene Richtlinien. Umso mehr Banken beteiligt sind, umso wahrscheinlicher ist eine Rückfrage.

Überweisungen auf eigene Konten, an Freunde und Verwandte sind davon auch betroffen.

Die Grundregel lautet, dass Überweisungen nachvollziehbar sein sollten. Fülle deswegen den Zweck der Überweisung nach dem Motto aus: "So viel wie notwendig, so wenig wie möglich".

Bei Überweisungen an Unternehmen, Rechnungen und Kunden ist ein verständlich ausgefüllter Verwendungszweck hilfreich. Prüfer suchen außerdem vor einer Rückfrage meistens im Internet nach dem Unternehmen. Ein ordentlicher Online-Auftritt hilft in dem Fall.

Das schlimmste Szenario ist das Einfrieren einer Überweisung mit einem zusätzlich anfallenden Reklamationsentgelt. Das verzögert Überweisungen um Tage und kostet Geld.

Die gesetzlichen Prüfpflichten von Banken sind ein zunehmender Faktor, der die Dauer von Überweisungen in Drittländer verzögert. Es kommt oft zu langwierigen Nachfragen.

Fazit zur Dauer von Überweisungen

Die wichtigste Frage ist, in welches Land du Geld sendest. Innerhalb der EU und des EWR gelten gesetzliche maximale Fristen für die Ausführung der Überweisung. Dein Geld muss in 1 bis 4 Werktagen ankommen.

Überweisungen in Drittstaaten haben keine verbindliche Ausführungsfrist. Banken geben die Überweisungsdauer mit "baldmöglichst" an. Im Schnitt dauern Auslandsüberweisungen in Drittländer 3 bis 7 Werktage. Eine Dauer von mehr als einer Woche ist möglich.

Der häufigste Grund für Verzögerungen sind mehrere Intermediärbanken, Reklamationen und Rückfragen. Fülle deswegen immer den Überweisungszweck sinnvoll aus.

Transferdienstleister und Spezialbanken führen Überweisungen in Drittländer deutlich schneller aus. Ein Vergleich mit den Konditionen der eigenen Bank zahlt sich deswegen fast immer aus.

Mit Wise, TransferGo und CurrencyFair kommt das Geld in 0 bis 2 Werktagen auf dem Empfängerkonto an. Die Kosten sind mit Transferdienstleistern sind bis zu 80 % günstiger.

Falls du noch eine Frage, eigene Erfahrungen oder Ratschläge zu hast, dann schreibe mir gerne unten in den Kommentaren. 

Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Ich reise jedes Jahr in mehr als 20 Länder. Hier teile ich meine Erfahrungen mit Reisen, Tipps zu Travel Hacking mit Kreditkarten und buche für dich mit einer individuellen Beratung deine nächste Reise.

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Deine Meinung zählt

  • Hi, ich (momentan noch in Deutschland) muss demnächst eine Rechnung in CHF bezahlen (was recht offizielles, Anerkennung eines Diploms).
    Da bei Wise die Referenz bei Zahlung in CHF nur per E-Mail weitergegeben wird, scheidet dies wohl für mich aus. Bei den anderen Anbietern finden sich dazu leider keine Infos, ich hab so etwas noch nie gemacht.
    Wie sieht denn z.B. bei Transfergo die Einzahlung aus Sicht des Empfängers aus? Kann er da die Referenz (wäre wichtig, da dort die Rechnungsnr. steht) und meinen Namen sehen, d.h. sieht dies auf seinem Konto so ähnlich aus wie eine normale Überweisung, oder steht da als Absender einfach „Transfergo“ oder so?

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