Thomas Mooslechner, aktualisiert am 8. Mai 2024

Geld in Tunesien: Guide zur Währung Dinar für Touristen

Das ist mein kompletter Guide zur tunesischen Währung Dinar.

Es geht um Geld wechseln, Geld abheben, Bargeld in Dinar, die Kartenzahlung und mögliche Touristenfallen in Tunesien.

Dazu kommen Tipps zum Feilschen am Markt und andere häufige Fragen.

1. Währung Tunesischer Dinar: Geldscheine und Münzen

Markt in Tunesien

Ich kann dir leider keine Bilder von tunesischen Bargeld zeigen.

Die Landeswährung von Tunesien ist der Tunesische Dinar (TND). Er ist in 1000 Millimes eingeteilt. 

Die Ein- und Ausfuhr von tunesischen Bargeld ist streng verboten. Du kannst deswegen erst in Tunesien Geld wechseln. 

Für eine Reise ist Bargeld in Tunesischen Dinar notwendig.

Preise sind in Tunesien selten fest angeschrieben.

Die Einheimischen kennen den Preis von Waren.

Gefeilscht wird vor allem mit Touristen. Die Händler fangen meistens mit dem doppelten bis zehnfachen Preis zum Handeln an.

  • Dinar Geldscheine: 5, 10, 20 und 50 Dinar.
  • Dinar Münzen: 1/2, 1, 2 und 5 Dinar.
  • Millimes Münzen: 1, 2, 5, 10, 20, 50, 100, 200 Millimes.

2. Kann ich in Tunesien mit Euro bezahlen?

Haus in der Wüste in Tunesien

Spätestens für einen Ausflugs zu einem Markt, ins Landesinnere oder für Trinkgeld ist Bargeld notwendig.

Du darfst in Tunesien selten mit Euro bezahlen.

Das hat vor allem damit zu tun, dass tunesische Wechselstuben fast nur Euro Geldscheine annehmen. Einheimische können dadurch Euro Münzen sehr begrenzt eintauschen. Du bekommst meistens als Wechselgeld Dinar zurück.

Falls Restaurants, Läden und Dienstleister Euro annehmen, ist deswegen der Kurs deutlich schlechter als in einer Wechselstube, mit einem Geldautomaten oder der Kartenzahlung. 

Bezahle im Idealfall direkt mit einer Karte, falls es möglich ist. Das ist günstiger als das Geld wechseln.

Bargeld: Du brauchst Tunesische Dinar in bar für Ausflüge ins Landesinnere von Tunesien, Trinkgeld, kleine Cafes, Souvenirs vom Markt und ähnliche kleine Ausgaben.

3. Guide zum Geld wechseln in Tunesien

Strandhotel in Tunesien

Meide die Wechselstuben im Flughafen und in den Hotels.

Die Ein- und Ausfuhr von Tunesischen Dinar ist verboten.

Du kannst deswegen Euro immer erst in Tunesien in Dinar wechseln. Du darfst nach der Reise keine Tunesischen Dinar mit nach Hause nehmen.

Das Geld wechseln ist in fast allen Banken, den meisten Hotels und im Flughafen möglich.

Die teuersten Wechselstuben befinden sich im Flughafen. Der Kurs ist oft 20 % schlechter als mit einem Geldautomaten oder mit einer Kreditkartenzahlung. Das ist mir von Monastir bis Tunis aufgefallen.

Wechselstuben in den Städten haben einen günstigeren Kurs. Einige Hotels wechseln auch Geld. Das gilt speziell für die großen All Inclusive Hotels Aber ihr Kurs ist leider auch schlechter als mit Wechselstuben in den Städten.

Bewahre immer den Beleg von der Wechselstube auf. Du brauchst ihn für den Rücktausch von Tunesischen Dinar in Euro vor dem Rückflug. Denke daran, dass die Ausfuhr von Tunesischen Dinar aus Tunesien verboten ist!

Das Wechseln von Geld am Schwarzmarkt ist in Tunesien streng verboten. Meide dringend alle Straßenhändler und ähnliche Personen, die dich darauf in den Touristenorten ansprechen. 

Mehr lesen: Geld wechseln in Tunesien: So vermeidest Du Touristenfallen!

4. Funktionieren alle EC-Karten, Girokarten und Kreditkarten?

Wüste in Tunesien

EC-Karten von V-Pay funktionieren in Tunesien gar nicht. Maestro Karten musst du freischalten lassen.

Alte EC-Karten mit dem V-Pay Logo funktionieren in Tunesien gar nicht. Viele EC-Karten sind außerdem durch Geoblocking für die Verwendung in Tunesien gesperrt. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme für den Einsatz von Karten außerhalb der EU. Du musst Maestro EC-Karten deswegen meistens erst von deiner Bank für Tunesien freischalten lassen. 

Die Freischaltung funktioniert abhängig von deiner Bank im Online-Banking, per Telefon oder in der Filiale. Im Notfall kannst du die Karte meistens per Telefon noch während einer Reise freischalten lassen. Mastercard hat außerdem die Ausgabe von neuen Maestro Girokarten mit 2023 eingestellt. Die Annahmerate der Karten sinkt deswegen zunehmend.

Neue ausgegebene EC-Karten mit dem Debit Logo funktionieren in Tunesien. Aber die höchste Akzeptanzrate haben in Tunesien echte Kreditkarten der Marktführer Visa und Mastercard.

Sie haben auch den besten Tageskurs zwischen dem Euro und dem Tunesischen Dinar. Die Kreditkarten haben einen deutlich besseren Kurs zwischen dem Euro und dem Tunesischen Dinar als Wechselstuben. Bei Visa und Mastercard weicht er meist nur 0,2 % bis 0,5 % vom echten Tageskurs ab. Das ist auch der Grund, weshalb ich fast alles mit einer Karte bezahle.

TouristenfalleRechne alle Transaktionen mit einer Karte in Tunesischen Dinar ab! Sonst darf dein Gegenüber den Wechselkurs festlegen. Er ist meist 4 % bis 13 % schlechter als der Tageskurs von Visa und Mastercard.

5. Kosten für das Geld abheben in Tunesien

Hausdach in Tunesien

Die meisten Gebühren kommen von deiner eigenen Bank.

Eine Geldautomatengebühr zwischen 0 € und 10 € ist in Tunesien möglich. 

Zusätzlich ist eine Fremdwährungs- oder Auslandseinsatzgebühr zwischen 0 % und 4% der abgehobenen Summe üblich.

Die Gebühren hängen von deiner eigenen Bank ab, nicht von Visa, Mastercard oder dem tunesischen Geldautomaten. 

Es gibt in Deutschland Karten ohne Geldautomaten- und Fremdwährungsgebühren. 

Vergleiche deswegen vor einer Reise nach Tunesien immer die Konditionen von deinen Karten. Ist eine Kreditkarte ohne Geldautomatengebühren dabei?

Dann hebe mit der Karte Geld in Tunesien ab. Das Geld abheben ist in Tunesien generell günstiger als das Wechseln von Euro in Tunesische Dinar in einer Wechselstube. 

Mehr lesen: Geld abheben in Tunesien: So vermeidest Du hohe Gebühren!

6. Geldautomaten (ATM) in Tunesien

Gasse in einem Markt in Tunesien

Der nächste Geldautomat ist auch in einem Markt in den Touristenorten selten weit entfernt.

Geldautomaten stehen in tunesischen Städten überall im Zentrum. In den Touristenorten funktioniert das Menü meist in Französisch, Englisch und teilweise auch in Deutsch.

In kleinen Dörfern, zum Beispiel während einer Rundreise, findest du nur wenige Geldautomaten. Hebe deswegen immer rechtzeitig Geld ab. 

Meide aber die Geldautomaten am Flughafen. Sie haben in der Regel eine hohe Eigengebühr, was zusätzliche Kosten verursacht. Dasselbe gilt für viele Geldautomaten nahe Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und in tunesischen Hotels.

Denke daran, dass das Auszahlungslimit von tunesischen Geldautomaten gering ist. Ich habe wenige Geldautomaten gesehen, die mehr als 300 bis 600 Tunesische Dinar ausgeben. Das sind umgerechnet nur rund 100 € bis 200 €.

Falls möglich, bezahle deswegen direkt mit einer Karte. Das ist in Tunesien die günstigste Art zu bezahlen. 

Budget Tipp: Du reist in ein Land mit einer Fremdwährung. Bezahle mit einer Karte ohne Auslandsgebühren in der lokalen Währung. Das ist am günstigsten und hat uns schon hunderte Euro gespart. Wir empfehlen die 0 € Deutschland Classic Card.

7. Wo kann ich mit einer Girokarte oder Kreditkarte in Tunesien bezahlen?

Restaurant in Tunesien

Bekannte Restaurants in den Touristenorten nehmen meistens Kreditkarten an.

Bezahle möglichst immer mit einer Karte in Tunesien. Das ist am günstigsten.

Das erspart dir die Suche nach einer Wechselstube, Kosten für das Geld wechseln und es bleiben keine Tunesischen Dinar übrig. 

Souvenirläden, Hotels und touristische Restaurants nehmen fast immer Kreditkarten von Visa und Mastercard an. American Express wird in Tunesien selten akzeptiert. Ein Diners Card Logo habe ich am Eingang von keinem einzigen Laden in Tunesien gesehen.

Bargeld brauchst du in Tunesien für Ausflüge ins Landesinnere, Trinkgeld, in kleinen Cafés und für Souvenirs vom Markt. 

Gebühren: Deutsche Banken verlangen eine Fremdwährungs- oder Auslandseinsatzgebühr zwischen 0 % und 4 % für das Bezahlen mit einer Karte in Tunesien. Die Gebühren hängen von deiner eigenen Bank ab, nicht von Visa, Mastercard.

8. Feilschen am Markt (Souk) in Tunesien

Dach von einem Souk in Tunesien

Einheimische feilschen nicht in einem normalen Markt.

Du handelst am ehesten in einem Souvenirladen. Bereite dich darauf vor.

Der Einkauf von Einheimischen ist so unspektakulär wie in einem deutschen Supermarkt.

In den Prospekten von Reiseveranstaltern steht oft, dass das Handeln zur arabischen Mentalität gehören würde. Das Feilschen würde den Verkäufern in den Souks von Tunesien sogar Spaß machen.

Gut. Es macht ihnen schon Spaß. Die Einheimischen kennen die Preise genau und handeln nie. Sie bekommen den Preis angeboten, der üblich ist.

Bei Touristen fangen Verkäufer mit dem doppelten, dreifachen, teils sogar dem zehnfachen Preis an. Handelst du die Hälfte vom Preis herunter, hat der Händler natürlich Spaß - er hat einen ordentlichen zusätzlichen Profit gemacht. 

In Läden für Touristen ist der Preis von Waren fest angeschrieben. Das ist ein Fortschritt zu Läden komplett ohne einen Preis. Dir muss trotzdem klar sein, dass du dort mehr bezahlst als Einheimische.

Mehr lesen: 21 schönsten Sehenswürdigkeiten in Tunesien, die Du einmal sehen musst!

9. Überweisungen nach Tunesien

Bank in der Tunis in Tunesien

Hauptstadt Tunis: Überweisungen nach Tunesien sind leider teuer.

Tunesien nimmt am SEPA-Zahlungssystem der EU Teil. Tunesische Konten haben dadurch eine IBAN mit 24 Stellen. Er fängt mit TN an. 

Das macht Überweisungen aus der EU nach Tunesien etwas günstiger, einfacher und schneller.

Trotzdem sind Kosten von mehr als 50 € für das Senden von 250 € nach Tunesien mit dem klassischen SEPA oder SWIFT System möglich. Dafür gibt es mehrere mögliche Gründe. 

Der größte Kostentreiber ist der von den Banken selbst festgelegte Kurs zwischen dem Tunesischen Dinar und dem Euro. Danach kommen feste Gebühren für Auslandsüberweisungen, meist ab 12 € pro Transaktion. Außerdem verlangen deutsche Banken größtenteils 2 % der Transaktionssumme als Gebühr.

Dazu kommen mögliche Gebühren von Intermediärbanken (Zwischenbanken). Es können wenige deutsche Banken direkt Tunesische Dinar nach Tunesien überweisen. Die Zwischenbanken übernehmen den Tauch der Währung oder das genaue Routing. Pro beteiligter Bank fallen noch einmal Kosten von meist 15 € bis 25 € an. 

Falls das Empfängerkonto Euro annehmen kann, ist deswegen eine Überweisung von Euro nach Tunesien sinnvoller. In dem Fall kann aber die Empfängerbank wiederum eigene Gebühren einheben.

Eine Alternative zu den hohen Kosten im normalen Banksystem sind internationale Zahlungsdienstleister.

Durch die überbordenden Regulierungen in Tunesien machen das Geschäft leider wenige Dienstleister. Nicht einmal der sonst gute Marktführer Wise.com für günstige Auslandsüberweisungen macht Transaktionen nach Tunesien möglich.

10. Trinkgeld in Tunesien

Hotel in Tunesien

Das Personal rechnet in tunesischen Restaurants mit einem Trinkgeld.

Ein Trinkgeld ist in Tunesien in der Gastronomie üblich. Du bezahlst es in bar in Tunesischen Dinar. 

Euro Münzen können Einheimische in sehr wenigen Wechselstuben in Tunesische Dinar eintauschen. Deswegen wird tunesisches Bargeld als Trinkgeld lieber gesehen.

Du kannst für das Service auch ein paar Euro mit der Kartenzahlung dazurechnen. Ob dann das Geld wirklich beim Personal ankommt, ist in Tunesien eine genauso große Frage wie in allen anderen Ländern.

  • Restaurant: Das Personal hat nur ein geringes Grundgehalt. Ein Trinkgeld von 10% bis 15% ist deswegen normal.
  • Hotels: Die deutsche Sitte von einem kleinen Trinkgeld, angepasst an das tunesische Lohnniveau, hat sich durchgesetzt. 1 Dinar pro Tag ist zum Beispiel für das Reinigungspersonal okay.
  • Reiseleiter: Ein Trinkgeld von rund 2 € bis 5 € ist für Reiseleiter normal. Sie teilen es meist mit den Busfahrern.
  • Dienstleistungen: Plane ein kleines Trinkgeld für Friseure, Massagen und ähnliche Wellness-Dienstleistungen ein.
  • Taxi: Du rundest den Betrag zumindest auf. 

Mein Fazit zum Geld

Kamel in Tunesien

Denke an eine funktionierende Kreditkarte, Bargeld in Tunesischen Dinar und genieße deine Reise.

Du benötigst für eine Reise nach Tunesien Tunesische Dinar in bar. Die Ein- und Ausfuhr von Dinar ist verboten. Du kannst Euro deswegen erst in Tunesien wechseln.

Bezahle möglichst alles mit einer Karte. Das ist am günstigsten. Meide die Wechselstuben im Flughafen, Hotel und in Häfen. Sie haben einen schlechteren Kurs als in den Städten. 

Rechne alle Zahlungen mit Karten in Tunesischen Dinar ab, sonst können hohe zusätzliche Kosten anfallen. Vergleiche vor einer Reise nach Tunesien die Konditionen von deinen Karten. Die meisten Gebühren kommen von deiner eigenen Bank. 

Das Feilschen ist wie in anderen arabischen Ländern "ein Service für Touristen". Es macht vorwiegend den Händlern Spaß, weil sie dadurch mehr verdienen. Du entkommst der Sache mit dem Wissen trotzdem nicht. 

Zum Schluss bist du an der Reihe:

Welche Erfahrungen hast du mit dem Geld in Tunesien gemacht?

Hat für dich eine Karte ausgereicht, hast du Bargeld gebraucht oder irgendwelche Touristenfallen gefunden?

Schreibe uns gerne unten in den Kommentaren.

Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Ich reise jedes Jahr in mehr als 20 Länder. Hier teile ich meine Erfahrungen mit Reisen, Tipps zu Travel Hacking mit Kreditkarten und buche für dich mit einer individuellen Beratung deine nächste Reise.

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