Das ist mein kompletter Guide zum Geld wechseln in Serbien.
Es geht um serbische Wechselstuben, das Geld abheben und mögliche Touristenfallen.
Dazu kommen meine Tipps, mit denen du mit einer Karte in Serbien gebührenfrei bezahlst.
Ich fange mit der teuersten Kostenfalle an.
1. Kann ich Euro in Serbische Dinar in Deutschland wechseln?
Du kannst nur sehr schwer Euro in Serbische Dinar in Deutschland wechseln. Der Dinar ist eine geschlossene Währung. Deswegen kannst du ihn außerhalb von Serbien nur an wenigen Orten eintauschen.
Die Kosten dafür sind in der Regel sehr hoch. Du kannst Dinar zum Beispiel in Deutschland online bestellen mit einem Aufschlag auf den aktuellen Wechselkurs von bis zu 20 %.
Das Geld wechseln ist in Serbien viel günstiger. Viele Wechselstuben haben einen Aufschlag von nur 2 %. In Serbien gibt es im internationalen Vergleich extrem viele Wechselstuben mit einem guten Kurs. Dazu kommen Geldautomaten und die Option zum Zahlen mit einer Karte.
Tipp: Das Wechseln von Euro in Serbische Dinar ist in Serbien deutlich günstiger als zu Hause in Deutschland.
2. Guide zu den Wechselstuben (Exchange)
Serbien ist DAS Land der Wechselstuben in Europa.
Kleine Läden mit dem Western Union Logo stehen im Zentrum von serbischen Städten an allen Straßenecken. Ich bin einmal in Nis im Süden von Serbien durch eine 400 m lange Straße mit 5 Wechselstuben gegangen.
Die kleinen Läden mit der Aufschrift Menjačnica haben meistens einen günstigeren Kurs als Banken. Du findest normalerweise eine Wechselstube, deren Kurs weniger als 4 % vom aktuellen Marktpreis abweicht.
Es gibt nur einige Touristenfallen in Serbien, auf die du aufpassen solltest. Prüfe deswegen vor dem Geld wechseln immer den Kurs zwischen dem Euro und dem Serbischen Dinar genau. Er bewegt sich seit Jahren im Bereich von 1 € für 117 Serbische Dinar.
Die Wechselstuben dürfen eigentlich keine Kommission verlangen. Einige versuchen es trotzdem bei erkennbar ausländischen Reisenden. Das solltest du immer vorher genau klären.
Falls dich die Wechselstube einen Beleg unterschreiben lässt, prüfe ihn genau. Einige Wechselstuben tricksen mit dem Kurs. Ist der Kurs auf dem Beleg der angeschriebene Kurs von der Werbetafel oder nicht? Unterschreibe auf keinen Fall solche Belege nur in Serbisch, falls du die Sprache nicht verstehst.
Tipp: Das Geld abheben oder Bezahlen mit einer Karte ist in Serbien günstiger als das Geld wechseln. Denke aber daran, dass du trotzdem Bargeld brauchst.
3. Touristenfalle Dynamic Currency Conversion
Die Dynamic Currency Conversion (DCC) ist meiner Meinung nach die häufigste Touristenfalle der Welt.
Dahinter steckt eine einfache Frage von Geldautomaten, Kartenlesegeräten und Online-Shops: "In Euro oder in der Landeswährung (Serbischen Dinar) abrechnen?"
Rechnest du mit einer in Euro geführten Karte außerhalb der Euro-Zone ab, darf der Betreiber von Geldautomaten, Kartenlesegeräten und Online-Shops den Wechselkurs selbst festlegen.
Das ist kein Service.
Der DCC-Kurs ist meinen Erfahrungen nach 3 % bis 14 % schlechter als der gute Tageskurs von Visa und Mastercard. Der Kurs von Visa und Mastercard weicht meist nur 0,2 % bis 0,5 % vom echten Marktpreis zwischen dem Euro und dem Serbischen Dinar ab. Das wissen wenige. Aber das ist auch der Grund, weshalb ich fast alles mit einer Karte im Ausland bezahle. Der Kurs ist auch für andere Währungen so günstig.
Dazu kommt, dass deine Bank trotzdem mit DCC eine Auslandseinsatzgebühr im Bereich von 0 % bis 4 % verlangen darf, weil die Transaktion nicht in der EU war. Euronet Geldautomaten, Automaten in Flughäfen und Bahnhöfen haben am ehesten eine DCC-Abfrage eingebaut. Du fällst darauf in Zukunft nicht mehr herein.
Vorsicht! Rechne in Serbien alle Transaktionen mit einer Karte in Serbischen Dinar ab! Sonst können hohe zusätzliche Kosten anfallen.
4. Kann ich mit allen Karten in Serbien bezahlen?
Neue EC-Karten mit dem Debit Logo funktionieren in Serbien. Alte EC-Karten mit dem V-Pay Logo funktionieren in Serbien gar nicht.
Maestro EC-Karten musst du vor dem Einsatz in Serbien im Online-Banking freischalten lassen. Das ist ein Sicherheitsfeature von Banken. Falls du schon in Serbien mit einer gesperrten EC-Karte bist, ist eine Freischaltung meistens noch mit der Hotline möglich.
EC-Karten empfehle ich ohnehin nicht für eine Reise nach Serbien. Sie haben fast immer hohe Auslandsgebühren.
Debitkarten und Kreditkarten von Visa und Mastercard haben in Serbien die höchste Akzeptanzrate und die geringsten möglichen Gebühren. Sie haben auch den besten Kurs zwischen dem Euro und dem Serbischen Dinar.
Mit Karten von American Express und Diners Card kannst du in Serbien sehr selten bezahlen.
Wichtig! Packe zumindest eine Debitkarte oder Kreditkarte von Visa oder Mastercard für eine Reise nach Serbien ein. Sie sollte keine Fremdwährungsgebühr haben.
5. Vermeide Fremdwährungs- und Geldautomatengebühren
Die Fremdwährungsgebühr von meist 0 % bis 4 % hängt von deiner eigenen Bank ab.
Deutsche Banken verlangen für das Geld abheben im Ausland außerdem eine Geldautomatengebühr zwischen 0 € bis 10 € pro Transaktion.
Die Gebühren kommen nicht von Visa, nicht von Mastercard und auch nicht von den serbischen Geldautomaten. Nur Kreditkarten von American Express und Diners Card aus Deutschland haben immer hohe eigene Währungs- und Geldautomatengebühren. EC-Karten haben auch fast immer hohe Auslandsgebühren.
Vergleiche deswegen vor einer Reise nach Serbien immer die Konditionen von deinen Karten.
Ist eine Karte ohne Auslandsgebühren dabei? Sehr gut. Dann bezahle mit ihr in Serbien.
Falls nicht, ist eine dauerhaft gebührenfreie Reisekarte der einfachste Ausweg.
Eine gute Karte für Reisen darf keine Währungsgebühr, keine Auslandseinsatzgebühr, keine eigene Geldautomatengebühr, keine Jahresgebühr und keinen Aufschlag auf den Kartenwechselkurs von deiner Bank haben.
Im Idealfall ist für eine Karte für Reisen auch kein Kontowechsel notwendig.
Alle Konditionen erfüllt in meinem Reisekarten Vergleich die Deutschland Kreditkarte Classic am besten mit einer Jahresgebühr von 0 € und einer automatischen Abrechnung ohne Kontowechsel.
Das kann sie:
Der Antrag stellst du online in weniger als 5 Minuten mit deinem Smartphone.
Es gibt keinen Papierkram. Deine neue Karte kommt danach mit der Post nach Hause.
Die Abrechnung funktioniert ohne Kontowechsel automatisch. Du hast trotzdem einen Startrahmen von bis zu 2.500 €. Du kannst ihn automatisch in kleinen flexiblen Raten ab 3 % oder voll ausgleichen. Die Raten passt du individuell mit der App an.
Mit der Karte bezahlst du in Zukunft keine Währungsgebühren mehr in Serbien und dem Rest der Welt.
Meine Reisekarten haben mir in den vergangenen Jahren hunderte Euro gespart. Gut. Ich reise viel. Es sind im Schnitt mehr als 20 Länder pro Jahr und ich bezahle fast alles mit einer Karte.
Aber zumindest eine Kreditkarte für Reisen empfehle ich gerne allen.
Das kostet nichts und spart Geld auf Dauer viel Geld. Besser geht es nicht.
Zum Geld wechseln gehören auch Überweisungen
Überweisungen nach Serbien sind sehr teuer.
Serbische Konten haben zwar eine IBAN, Serbien gehört aber nicht zum SEPA-Raum.
Dadurch führen deutsche Banken Transaktionen nach Serbien als klassische Auslandsüberweisungen durch. Damit einher kommt eine Grundgebühr von meist 12 € pro Transaktion. Darüber hinaus verlangen Banken aus Deutschland meist noch 2 % der Transaktionssumme als Gebühr.
Kleine Banken aus Deutschland können nicht Euro in Serbische Dinar wechseln. Sie greifen dafür auf die Dienstleistungen von Intermediärbanken zurück. Das ist in Deutschland meist die Deutsche Bank.
Ihr Kurs zwischen dem Euro und dem Serbischen Dinar weicht meistens mehr als 2 % vom echten Marktpreis ab. Zusätzlich verlangt jede an einer Transaktion beteiligte Intermediärbank eine Gebühr von 15 € bis 25 €. Dadurch kostet eine kleine 100 € Überweisung nach Serbien schnell 40 € uns dauert mehrere Tage.
Western Union ist in Serbien allgegenwärtig. Das Senden von Geld ist mit ihnen günstiger als eine normale Auslandsüberweisung, aber immer noch teuer. Der Kurs von Western Union weicht meistens mehrere Prozente von der Realität ab. Dazu kommen noch die Gebühren von Western Union.
Leider haben andere sonst hervorragende Dienstleister für Auslandsüberweisungen wie Wise.com, TransferGo und CurrencyFair Serbien noch nicht im Angebot.
Der einzige gute Dienstleister zum Senden von Geld nach Serbien ist momentan Azimo. Sie haben als Alternative zum Senden von Geld auf ein Konto auch lokale Shops, aus denen Empfänger in Serbien Bargeld abholen können.
Mein Fazit
Bargeld in Serbischen Dinar ist für eine Reise nach Serbien notwendig. Spätestens staatliche Museen verlangen Serbische Dinar in bar am Eingang.
Das Wechseln von Euro in Serbische Dinar ist in Deutschland nur mit sehr hohen Kosten möglich. Die serbischen Wechselstuben haben einen viel günstigeren Kurs. Meide die Banken. Sie sind teurer als die unzähligen Wechselstuben im Zentrum von serbischen Städten.
Bezahle am besten gleich mit einer gebührenfreien Karte. Das ist günstiger als das Tauschen von Euro in Dinar. Du kannst in Restaurants, Shops und Cafés meistens mit einer Karte bezahlen. Denke aber daran, dass du alle Transaktionen in Serbien in Serbischen Dinar abrechnest. Sonst können hohe zusätzliche Gebühren anfallen.
Mit den paar einfachen Tipps sparst du eine Menge Geld.
Falls du noch eine Frage zum Geld wechseln in Serbien hast, zur 0 € Deutschland Card Classic oder eigene Erfahrungen teilen möchtest, dann schreibe uns gerne unten in den Kommentaren.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Geld wechseln in Serbien gemacht?