Geld wechseln Türkei: So tauschst Du günstig Euro in Lira

Das ist mein kompletter Guide zum Geld wechseln in der Türkei. 

Es geht um türkische Wechselstuben, das Geld abheben und mögliche Touristenfallen.

Dazu kommen Tipps für eine gebührenfreie Kartenzahlung in der Türkei.

Ich fange mit der teuersten Kostenfalle an.

1. Kann ich in Deutschland Euro in Türkische Lira wechseln?

Das Wechseln von Euro in Türkische Lira ist in Deutschland sehr teuer. Der Aufschlag auf den Kurs in Wechselstuben in deutschen Flughäfen ist oft mehr als 20 % auf den aktuellen Marktpreis.

Deutsche Banken müssen Türkische Lira erst nach Deutschland importieren, auf Lager halten und in den Filialen verteilen. Die Kosten dafür trägst du schlussendlich in Form von einem deutlich schlechteren Wechselkurs.

In der Türkei ist das Wechseln von Euro in Türkische Lira deutlich günstiger.

2. Guide zu den Wechselstuben (Exchange) in der Türkei

Du hast in den touristischen Orten entlang der Südküste, zum Beispiel in Antalya, Side, Alanya, Bodrum und Fethiye mehrere Wechselstuben zur Auswahl im Zentrum der Städte.

Dasselbe gilt für das Zentrum von Istanbul, Izmir und die Region Kappadokien in Zentralanatolien. Abseits von touristischen Orten gibt es in der Türkei wenige Wechselstuben. Hier helfen meistens Banken. 

Vergleiche immer den Kurs der Wechselstuben. Ihr Kurs zwischen der Türkischen Lira und dem Euro unterscheidet sich in ein und derselben Straße oft mehr als 5 % voneinander. Eine zusätzliche Kommission verlangen wenige Wechselstuben in der Türkei. 

Meide die Wechselstuben in den türkischen Flughäfen und tausche das Geld im Zentrum. Die Wechselstuben im Zentrum sind oft 10 % bis 20 % günstiger als im Flughafen. Die einzige Ausnahme ist der Flughafen Istanbul IST mit einem vergleichsweise guten Kurs.

Einige Restaurants nehmen in der Türkei auch Euro an. Ihr Kurs ist aber deutlich schlechter als in einer Wechselstube. Ich habe schon einen Aufschlag von mehr als 30 % auf den echten Tageskurs in einem Restaurant gesehen.

Ein gern genannter "Geheimtipp" sind Juweliere. Sie tauschen Euro meistens mit einem deutlich günstigeren Kurs in Türkische Lira als Wechselstuben. In dem Fall gibt es eine "Verkaufsshow" gratis im Laden dazu.

3. Vorsicht vor Geldautomaten für Touristen!

Türkische Geldautomaten haben mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine eigene Gebühr für das Geld abheben.

Besonders teuer sind die Automaten in den Flughäfen und im Zentrum von Touristenstädten. Die Automaten verlangen oft eine Gebühr von 5 % bis 10 % der abgehobenen Summe. Das ist ein internationaler Negativrekord.

Die Kosten kommen zu den möglichen Fremdautomaten- und Währungsgebühren von deiner eigenen Bank dazu.

Vergleiche die Automaten und hebe in den Filialen von normalen türkischen Banken Geld ab. Beispiele sind die Garanti Bank, Deniz Bank, Akbank, Halk Bank und die Yapı Kredi Bankası-Koçbank. Einige von ihren Automaten haben auch Gebühren, es ist aber wahrscheinlicher, dass sie keine haben, im Vergleich zu reinen Touristenautomaten. 

Meide nach Möglichkeit die frei stehenden Geldautomaten nahe Sehenswürdigkeiten, Hotels und anderen touristischen Orten. Sie haben am ehesten sehr hohe Gebühren.

Bezahle im Idealfall gleich mit einer Karte in der Türkei. Das ist am günstigsten. Du kannst in der Türkei inzwischen in rund 95 % von allen Läden mit einer Karte bezahlen. Immer mehr Stände im Basar nehmen auch Karten an.

4. Touristenfalle Dynamic Currency Conversion

Hinter der weltweit häufigsten Touristenfalle steckt eine einfache Frage: "In Euro oder in Türkischen Lira (der Landeswährung) abrechnen?"

Rechnest du außerhalb der Euro-Zone mit einer in Euro geführten Karte ab, darf der Betreiber von Geldautomaten, Kartenlesegeräten und Online-Shops den Wechselkurs festlegen.

Das System mit dem Namen Dynamic Currency Conversion ist kein nettes Service.

Der DCC-Kurs ist meinen Erfahrungen nach 3 % bis 14 % schlechter als der gute Tageskurs von Visa und Mastercard. Der Kurs der Karten weicht meistens nur 0,2 % bis 0,5 % vom echten Tageskurs ab. Günstiger geht es nicht. Das ist auch der Grund, weshalb ich fast alles mit einer Karte bezahle.

Zusätzlich darf deine Bank trotzdem eine Auslandseinsatzgebühr verlangen, weil die Transaktion nicht in der EU war. Abhängig von deiner Bank sind das noch einmal 0 % bis 4 % der Transaktionssumme.

Für die DCC-Abzocke bekommen die Betreiber der Automaten sogar eine Provision. Sie kommt leider in der Türkei viel zu oft vor. Ohne DCC musst du nur darauf achten, dass deine Karte keine unnötigen Auslandsgebühren von deiner Bank hat.

5. Vermeide die Währungs- und Geldautomatengebühren

Die meisten Gebühren für die Kartenzahlung kommen von deiner eigenen Bank.

Dazu gehören die Fremdwährungsgebühr von bis zu 4 % und die Auslandseinsatzgebühr von bis zu 4 % der Transaktionssumme mit einer Karte. Sie kommen nicht von Visa, Mastercard oder türkischen Banken, sondern von deiner eigenen Bank.

Das gilt auch für die Fremdautomatengebühr von meistens 4 € bis 10 € für den Bezug von Bargeld kommt. Verwechsle die Gebühr aber nicht mit den Eigengebühren von türkischen Geldautomaten.

Nur deutsche American Express und Diners Card Kreditkarten haben immer eine Währungs- und Geldautomatengebühr. EC-Karten haben auch fast immer hohe Auslandsgebühren.

Vergleiche deswegen vor einer Reise in die Türkei immer die Konditionen von deinen Karten.

Ist eine Karte ohne Gebühren dabei? Sehr gut. Bezahle mit ihr.

Falls nicht, ist der einfachste Ausweg eine dauerhaft kostenfreie Reisekarte ohne Auslandsgebühren.

Eine gute Karte für Reisen darf keine Währungsgebühr, keine Auslandseinsatzgebühr, keine Geldautomatengebühr, keine Jahresgebühr und keinen Aufschlag auf den Kartenwechselkurs von deiner Bank haben.

Der Antrag stellst du mit deinem Smartphone in weniger als 5 Minuten. Es gibt keinen Papierkram.

Deine neue Karte kommt danach in ein paar Werktagen mit der Post nach Hause. 

Mit deiner neuen Karte ist in Zukunft Schluss mit den Währungs- und Geldautomatengebühren von deiner Bank im Ausland.

Mir haben meine Reisekarten in den vergangenen Jahren hunderte Euro gespart. Ich reise sehr viel. Es sind im Schnitt in mehr als 20 Länder pro Jahr und ich bezahle fast alles mit einer Karte.

Aber zumindest eine Karte für Reisen empfehle ich allen gerne.

Es kostet nichts, spart Geld und macht Schluss mit der Suche nach der nächsten Wechselstube. 

Zum Geld wechseln gehören auch Überweisungen

Die Türkei ist kein SEPA-Land, obwohl türkische Konten eine IBAN haben. 

Deswegen sind Überweisungen in die Türkei klassische Auslandsüberweisungen mit allen damit verbundenen Gebühren.

Für Auslandsüberweisungen verlangen deutsche Banken in der Regel eine Grundgebühr ab 10 € und darüber hinaus 2 % der Transaktionssumme. Dazu legen Banken den Kurs zwischen dem Euro und der Türkischen Lira selbst fest. Der Kundenpreis weicht meistens 2 % vom echten Marktpreis ab.

Zusätzlich können wenige deutsche oder türkische Banken direkt Geld in die Türkei oder nach Deutschland senden. Sie brauchen dafür eine Intermediärbank (Zwischenbank). Die Rolle übernehmen Großbanken wie die Deutsche Bank. Jede an einer Transaktion beteiligte Intermediärbank verlangt noch einmal 15 € bis 25 € pro Transaktion. 

Dadurch kostet das Senden von nur 100 € schnell mehr als 30 €. Das muss nicht sein! Es gibt ausreichend viele Alternativen zum normalen SWIFT-System für Auslandsüberweisungen.

Vergleiche auf jeden Fall die Konditionen von Wise.com (vormals Transferwise) mit den Gebühren von deiner eigenen Bank, Western Union und PayPal. Sie sind oft mehr als 80 % günstiger.

Wise.com zeigt die genauen Konditionen im Währungsrechner auf der Startseite an. Dafür musst du dich nicht anmelden. Sie tauschen das Geld mit dem echten Marktpreis, mit nur einem kleinen Aufschlag. Das Senden von 1.000 € mit Wise.com kostet weniger als 8 €.

Das Geld kommt in einem Werktag auf dem Konto in der Türkei oder in Deutschland an. Mehr zum Geld überweisen in die Türkei steht in einem Guide auf TürkeiReiseblog.de.

Hier habe ich noch einen eigenen Beitrag mit meinen Tipps zum Senden von Geld in die Türkei geschrieben.

Mein Fazit

Millionen Deutsche fliegen jedes Jahr in die Türkei. Du kannst trotzdem nicht günstig in Deutschland Euro in Türkische Lira wechseln. Das ist in der Türkei deutlich günstiger.

Es gibt in der Türkei ausreichend viele Wechselstuben, die einen guten Wechselkurs haben. Geldautomaten sind in der Türkei kaum eine Alternative zum Geld wechseln, weil sie sehr hohe Eigengebühren haben.

Bezahle im Idealfall in der Türkei gleich mit einer Karte. Das ist am günstigsten und Karten werden inzwischen auch fast überall in der Türkei angenommen. Du kannst mit einer Karte in der Türkei auch gebührenfrei bezahlen und hast den bestmöglichen Wechselkurs.

Du musst dafür nur auf zwei einfache Tipps achten:

1. Rechne alle Transaktionen mit einer Karte in der Türkei in Türkischen Lira ab. Sonst können hohe, zusätzliche Gebühren anfallen.
2. Vergleiche die Gebühren von deinen Karten. Ist eine gebührenfreie Visa oder Mastercard ohne Auslandsgebühren dabei?

Ja. Es ist so einfach. Mit den Tipps sparst du mit Sicherheit während einer Reise in die Türkei viel Geld. Ich hoffe, du hast mit meinem Guide Antworten auf alle deine Fragen gefunden.

Falls du noch eine Frage zum Geld wechseln in der Türkei hast, zur 0 € Deutschland Card Classic oder eigene Erfahrungen teilen möchtest, dann schreibe mir gerne unten in den Kommentaren.

Hat das Geld wechseln für dich in der Türkei gut funktioniert oder nicht?