Daria Startseva, aktualisiert am 24. März 2022

Essen Deutschland Gerichte aus der deutschen Küche

Was kann ich zu Hause in Deutschland essen?

Welche Gerichte aus der deutschen Küche sind eigentlich typisch?

Gibt es interessante regionale Rezepte?

Die Frage haben wir uns auch einmal gestellt. Deswegen haben wir Reise- und Foodblogger nach den ihrer Meinung nach spannendsten Gerichten aus Deutschland gefragt.

Die Liste haben wir mit unseren Lieblingsessen aus Deutschland ergänzt.

© Junge Donau Magazin

1. Der Urschwäbische Rostbraten aus dem Donautal

Stefan ist Journalist und beschreibt in seinem Regio-Blog „Junge Donau Magazin“ das Leben und die Kultur an der baden-württembergischen Donau.

Über die Herkunft des Rostbratens muss man nicht viel Worte verlieren, er steht ja schon im Namen des Gerichts. Der Rostbraten ist der Inbegriff des Festtagsessens für genussfreudige Schwaben, die es angeblich gar nicht gibt.

Interessant wird es jedoch, wenn der Schwäbische Zwiebel-Rostbraten zum Urschwäbischen Rostbraten mutiert – oder besser gesagt: an seine Anfänge erinnert.

Denn wenn wir uns heute ein Stück Zwischenrippe (Entrecôte) vorstellen, denken wir meistens an ein beidseitig angebratenes Stück Rindfleisch, das in der Mitte noch schön rot ist. Beim Urschwäbischen Rostbraten ist das aber ein wenig anders. Und er wird nicht nur durchgegart, sondern die ganze Zubereitung ist etwas anders als es beim Steak der Fall ist. 

Wie genau und welche Beilagen dazu passen, erfahrt Ihr in der Küche von Küchenmeister Armin Eha, der in seinem Restaurant im schwäbischen Donautal in einer Küchenstory über den Urschwäbischen Rostbraten philosophiert

© Wandernd.de

2. Bamberger Rauchbier

Ilona von Wandernd.de

Ilona, reiselustige Bambergerin, bloggt auf wandernd.de mit Vorliebe über die Geschichte(n) hinter den Reisezielen. Als Bierliebhaberin widmet sie sich auch immer wieder gerne lokalen Bieren.

Gemeinhin sagt man Bayern nach, das Bier-Land schlechthin zu sein. Doch das Bundesland Bayern genießt diesen Ruf eigentlich vor allem deshalb, weil Franken, genauer: Oberfranken, sich als DIE Region des Bieres besonders hervortut.

In diesem bayerischen Regierungsbezirk gibt es etwa 174 Brauereien (hoffentlich auch noch nach Corona!), die etwa 1000 verschiedene Biere produzieren – und das bei gerade einmal 1,1 Millionen Einwohnern. Damit hält Oberfranken den Weltrekord als Region mit der höchsten Brauereidichte der Welt (Zum Vergleich: In Oberbayern gibt es bei 4,7 Millionen Einwohnern „nur“ ca. 130 Brauereien).

Nabel der fränkischen Bierwelt ist die Stadt Bamberg mit 13 Brauereien im Stadtgebiet, davon acht historische Brauereien, die z.T. seit Jahrhunderten tätig sind.
Zahlreiche verschiedene Bierstile werden hier gebraut, der bekannteste ist allerdings ganz eindeutig das Rauchbier.

Erfunden haben die Bamberger das Rauchbier nicht. Im Gegenteil: Früher waren die meisten Biere in unseren Breiten wohl Rauchbiere, da man zum Darren (also Trocknen) des Malzes offenes Feuer verwendete. Dadurch erhielt das Malz – und das Bier – ein rauchiges Aroma.

Im Zuge der Industrialisierung kamen andere Möglichkeiten auf, das Malz zu darren und die traditionelle Methode geriet in Vergessenheit. Nur zwei Brauereien blieben beim alten Verfahren und darren ihr Malz bis heute in einem aufwändigen Prozess selbst: Die beiden Bamberger Brauereien Spezial und Heller (letztere ist besser bekannt als Schlenkerla).

Rauchbier wurde gerade in den letzten Jahren zunehmend wieder populär. Ich habe Rauchbier auf Rügen, in Tschechien und Frankreich entdeckt und zahlreiche Brauereien im Bamberger Umland haben heute ein Rauchbier im Programm. Die aufwändige Malzdarre über offenem Feuer praktizieren allerdings immer noch nur die beiden traditionellen Bamberger Rauchbier Brauereien. Und wer in Bamberg war und kein Rauchbier probiert hat, war eigentlich gar nicht da.

Aber Achtung: Am Anfang schmeckt es für gewöhnlich nicht – man muss sich an den so gänzlich anderen Geschmack erst gewöhnen.

Auf Wandernd.de erfahrt ihr mehr über die Bierhauptstadt Bamberg.

© Erdbeerschokola.de

3. Soljanka aus Berlin

Ich heiße Anna und auf meinem Foodblog gibt es jede Menge Rezepte zu entdecken. Neben Hausmannskost, Backrezepte & Desserts, authentischer italienischer und asiatischer Küche findet ihr natürlich auch ein Rezept für Erdbeerschokolade.

So vielfältig wie die natürliche Schönheit Brandenburgs, mit all seinen Sehenswürdigkeiten (Brandenburger Tor), ist auch das kulinarische Angebot dieses deutschen Bundeslandes. Die bekannteste Speise Brandenburgs ist wohl die Soljanka, auch Wurst-Soljanka genannt.

Wie der Klang dieser Speise schon vermuten lässt, stammt sie ursprünglich aus Russland. Sie ist ein Überbleibsel aus der DDR-Zeit und ist seither ein traditioneller, sehr beliebter Suppen-Eintopf in Ostdeutschland, insbesondere Brandenburg.

Dieser besteht üblicherweise aus Wurst, Fleisch, Tomaten, Paprika und Gewürzgurken und wird mit einer Zitronenscheibe garniert.

Die speziellen Zutaten geben der deftigen Suppe ihren unverwechselbaren pikant-säuerlichen Geschmack.
Es gibt viele Abwandlungen zu diesem Gericht und jede Hausfrau in Ostdeutschland hat ihr eigenes Rezept dafür. Darum findet man hie und da auch Soljanka mit Kartoffeln, Weißkraut oder Oliven, mit Fisch statt Wurst oder gar eine vegetarische Variante mit Pilzen.

Soljanka wird in ostdeutschen Restaurants gerne als Vorspeise serviert. Hat aber auch in den Imbissbuden mindestens soviel Star-Appeal wie die Currywurst. Ein richtig leckeres Rezept für Wurst-Soljanka findet ihr hier

© WanderWithIilu.com

4. Thüringer Klöße

Lisa von wanderwithlilu

Lisa entdeckt mit ihrer Kamera Menschen und Geschichten, die so niemand anders erzählt. wanderwithlilu ist für alle, die die Freiheit lieben, das Abenteuer in der Natur suchen und sich an dem besten Essen des Landes ein Bild von deren Kultur macht. Du findest alles von Vanausbau bis Weltreise.

Seitdem ich denken kann, gibt es an Sonntagen Thüringer Klöße. Entweder bei meiner Oma oder im Restaurant. Thüringer Restaurants sind urig eingerichtete, an die „Zone“ erinnernde Relikte, die mich mit meiner Heimat, den Saale-Orla-Kreis, verbinden.

Nur noch wenige Hausfrauen, die meisten sicher im höheren Alter, beherrschen die Zubereitung des Original Thüringer Kloßes. Ein arme Leute essen, dass sogar zur Ausrottung einer Vitaminkrankheit geführt hat, ist heute ein Klassiker auf jeder Speisekarte in Thüringen. Die Klöße bestehen zu 2/3 aus rohen geriebenen und 1/3 zerkochten Kartoffeln. Bei uns kommen in der Mitte noch Semmelbrösel rein. 

Oma macht prinzipiell immer „zu viele“. Die gibt es nämlich einfach für nebenher. Neben dem Kloß reiht sich der Sauerbraten perfekt daneben. Obendrauf kommt eine dicke Portion Soße. Der Teller darf ruhig richtig voll sein und triefen. Das selbst gemachte Rotkraut darf auf keinen Fall zu sauer sein.

© Travelsanne.de

5. Original Schwäbische Maultaschen

Sanne von Travelsanne

Sanne macht auf ihrem Familien-Reiseblog Lust aufs Reisen, Wandern und Genießen mit Kindern und Teenagern.

Wir Schwaben lieben unsere Maultaschen. Die gefüllten Teigtaschen sind bei uns in Baden-Württemberg das traditionelle Gericht an Gründonnerstag und Karfreitag. Der Legende nach wurden die sogenannten „Herrgottsbscheißerle“ von den Mönchen des Klosters Maulbronn erfunden. Die versteckten das in der Fastenzeit verbotene Fleisch kurzerhand unter einer dicken Schicht Nudelteig.

Heute sind die Maultaschen bis weit über das „Ländle“ hinaus beliebt. Es gibt sie beim Metzger zu kaufen und auch im Kühlregal der Supermärkte. Die besten Maultaschen sind natürlich die selbstgemachten. Dafür braucht es zwar reichlich Zeit, der Aufwand lohnt sich aber definitiv.

Traditionell werden die schwäbischen Maultaschen mit einem Brät aus Fleisch, Brot, Eiern, Kräutern und Gewürzen gefüllt. Für Vegetarier gibt natürlich auch fleischlose Varianten, die mit Spinat oder im Frühling mit Bärlauch gefüllt sind. Die Füllung wird in einen Mantel aus Nudelteig verpackt.

In unserem Familienrezept verraten wir dir, wie du Schwäbische Maultaschen selber machen kannst. Neben der ausführlichen Anleitung findest du auch verschiedene Zubereitungsideen für die schwäbischen „Ravioli“. Am leckersten schmecken sie natürlich mit hausgemachtem Kartoffelsalat.

Wir wünschen gutes Gelingen!

© GoOnTravel.de

6. Der Eberswalder Spritzkuchen

Anne-Katrin von GoOnTravel

Seit 2015 schreiben Anne-Katrin und Anja auf GoOnTravel.de zu Reisezielen rund um den Globus. Der Fokus liegt vor allem auf Afrika, Europa und Amerika. Aber auch über ihre Heimat Brandenburg sowie ihre Wahlheimat Sylt (Anne-Katrin) und Berlin (Anja) findet der Leser zahlreiche Empfehlungen.

Dieses köstliche Gebäck aus Brandteig und Zuckerguss kommt aus unserer Heimatstadt Eberswalde im schönen und seenreichen Landkreis Barnim. Er ist über die Landesgrenzen von Brandenburg als Spritzkuchen oder als Spritzring bekannt und in vielen deutschen Bäckereien käuflich zu erwerben.

Die wichtigsten Zutaten sind: Milch, Butter, Zucker, Eier und Butterschmalz zum Frittieren. Damit der Spritzkuchen gelingt, muss er in heißem Fett ausgebacken werden. So lässt er sich auch einfach in der heimischen Küche nachbacken.

Das Besondere ist, der Spritzkuchen ist von 1842 bis in die 1960 Jahre am Eberswalder Bahnhof von Bäckerburschen an die Reisenden verkauft worden. Die Eisenbahnlinie Berlin-Stettin verlief durch Eberswalde und brachte so den Spritzkuchen in aller Munde.

© TracksAndTheCity.de

7. Blöchla aus Franken

 Sandra schreibt über Slow Travel, Slow Living, Umherlaufen & kulinarische Erlebnisse. Dabei ist sie immer auf der Jagd nach dem schönsten Sonnenaufgang und der leckersten Zimtschnecke.

Das röhrenförmige Schmalzgebäck Blöchla – auch bekannt als Blöcher oder Blöchle – ist eine fränkische Spezialität. Du bekommst es unter anderem im Frankenwald, in der fränkischen Schweiz und in Oberfranken. Ich habe Blöchla zum ersten Mal in der Cranachstadt Kronach  probiert und war dem gehaltvollen Gebäck sofort verfallen.

Dass die Teilchen so heißen, wie sie heißen, ist übrigens kein Zufall: „Blöchla“ nannten die Flößer besonders dicke Baumstämme und genau so sieht ein Blöchla eben aus. 

Blöchla werden traditionell zu Festen – Hochzeiten, Kommunion, Taufen – hergestellt, du bekommst sie in vielen fränkischen Bäckereien aber das ganze Jahr über. Während die Zutaten (Mehl, Butter, Rahm, Zucker, Fett) nicht besonders ausgefallen sind: die Zubereitung ist es allemal. Denn für die ist nicht nur das Zusammenspiel von mehreren Personen gefragt, sondern auch ein ganz bestimmtes Zubehör: das Blöchlaeisen, auf das der Teig aufgetragen wird und das anschließend in das heiße Fett zum Ausbacken getunkt wird.

Wenn du jetzt neugierig geworden bist: Auf meinem Blog erfährst du alles über die traditionelle Herstellung von Blöchla.

© DieReiseEule.de

8. Spundekäs

Liane von DieReiseEule

Hinter DieReiseEule versteckt sich Liane, die hauptberuflich im Gesundheitswesen arbeitet, auf DieReiseEule authentisch über Reiseziele im In- und Ausland und ihre Wahlheimat-Stadt Mainz berichtet.

In meiner Wahlheimat Mainz (Rheinland-Pfalz) trifft man sich abends auf ein Gläschen Rheinhessenwein. Dazu isst man traditionell Spundekäs' mit Brezelchen. Jeder Gutsausschank, jede Kneipe hat dafür ein eigenes Geheimrezept. Grundzutaten sind in der Regel aber Frischkäse + Quark, Paprikapulver edelsüß und rosenscharf, Salz und Pfeffer.

Dazu isst man Brezeln. Meistens werden dazu die kleinen, festen Salzbrezeln gereicht, aber manchmal auch richtige Bäckerbrezeln. Diese werden in den Spundekäs' gedippt, bis die Schüssel leer ist.

Dabei handelt es sich um ein geselliges Essen. Spundekäs' wird für alle bestellt, in die Tischmitte gestellt und jeder dippt soviel davon, wie er mag.

Spundekäs' ist ganz einfach selbst zu machen und ein prima Partysnack. Ich esse ihn auch gerne mit Käsebrezeln oder Gemüsesticks (Karotte, Gurke, Paprika...).

Ein Rezept dazu findet ihr im DieReiseEule Blog.

© Essen und Reisen

9. Grüne Soße mit Schnitzel

Ich koche selbst gerne und probiere immer wieder neue Ideen aus. Zudem vereise ich sehr gerne. Daher ist mir im Sommer 2020 die Idee gekommen, meine Reiseziele und meine Lieblingsgerichte mit der Welt zu teilen.

Die Frankfurter „Grie Soß“ ist eine kalte Soße bestehend aus 7 frischen, gehackten Kräutern. Es handelt sich dabei um Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Kerbel, Boretsch, Pimpinelle und Sauerampfer.

Sie erfreut sie sich gerade in der Umgebung von Frankfurt größter Beliebtheit und jede Familie hat ihre eigene Art, die „Grie Soß“ geschmacklich zu verfeinern. Diese Soße ist eine kalte Soße, welche hier in der Umgebung häufig entweder nur mit gekochten Eiern oder mit Schnitzel zu Salzkartoffeln serviert wird. Wenn sie mit Ei gereicht wird, werden die halbierten, hartgekochten Eier dekorativ in der grünen Soße angerichtet. Es sieht so aus, als würden die Eier in der Soße schwimmen. 

Zunächst werden die Kräuter klein gehackt und mit Gewürzgürkchen, Joghurt und etwas klein geschnittenen Knoblauch vermischt und mit Salz und Pfeffer und etwas Gewürzgurkensud abgeschmeckt. Da es sich nur um grüne Kräuter handelt, bekommt die Soße -gerne auch püriert- ihre typische Farbe.

Die grüne Soße ist so beliebt, dass es in Frankfurt sogar jährlich ein „Grüne Soße Festival“ gibt. Dort präsentieren 49 Köche ihr Grüne Soße und die Beste wird gekürt. Trotz dieses Ausscheids lässt sich die Soße sehr einfach herstellen und schmeckt besonders erfrischend in der warmen Jahreszeit.

© savvyandsweets.com

10. Eifeler Reisfladen

Auf Savvy and Sweets findest du vielseitige Rezepte, mal ausgewogen, mal eine süße Versuchung und hilfreiche Tipps aus meiner Küche zum inspirieren lassen, ausprobieren und genießen. 

Reisfladen ist ein typischer Kuchen für die Region Aachen beziehungsweise die Rureifel. Die Rureifel liegt im nördlichsten Teil der Eifel und grenzt direkt an Belgien und die Niederlande. Viele Gerichte hier sind von den westlichen Nachbarn und der historischen Vergangenheit unter französischer Besatzung beeinflusst. So auch dieser Milchreiskuchen, der so ähnlich auch in Belgien gegessen wird. 

Ein Reisfladen besteht aus einem nicht zu süßen Hefeteig, mit einem cremigen Milchreis gefüllt und zu goldbrauner Perfektion gebacken. In den Reisfladen aus der Eifel gehört, anders als in seinen belgischen Cousin Eischnee. Dadurch wird die Füllung etwas Standfester. 

Wie der Name schon sagt, ist Milchreis hier der Hauptdarsteller: Gute Milch, wenn möglich direkt vom Erzeuger, frische Eier und echter Milchreis sind ein Muss, genauso wie eine schöne aromatische Schote Vanille. Viel mehr braucht es auch gar nicht für die perfekte Füllung.

Außerdem solltest du dir bei der Zubereitung etwas Zeit nehmen: Der Milchreis wird am besten über Nacht ziehen gelassen. Auch der fertig gebackene Kuchen macht sich am nächsten Tag noch ein bisschen besser. Dann nimmt der Hefeteig den Geschmack vom Milchreis nämlich so schön auf.

Wer mag serviert den Reisfladen mit etwas Zimt bestäubt oder mit heißen Kirschen. Dazu gibt es duftenden Kaffee und schon bist du im 7. Kuchen-Himmel.

11. Currywurst

Currywurst ist das Symbol der Imbiss-Küche von Berlin. Im gesamten Land werden jährlich 800 Millionen Currywürste gegessen. Deswegen gehört zu einer Städtereise nach Berlin zumindest eine originale Currywurst.

Die Currywurst ist eine gegrillte oder gekochte Wurst, die ganz oder in Scheiben geschnitten serviert wird, zusammen einer Tomaten-Curry-Sauce, die mit Currypulver bestreut wird. Zu finden ist sie fast in jeder Imbissbude der deutschen Hauptstadt.

In Berlin gibt es übrigens auch ein eigenes Currywurst-Museum.

12. Brezel

Die Brezel ist eines der internationalen Symbole der deutschen Küche, genauer aus der bayerischen Küche in seiner heutigen Form.

Dabei gibt es zum Ursprung der Brezel sich wiedersprechende Geschichten. Den Anspruch der "Erfindung der Brezel" erhebt das Schwabenland mit Geschichten aus dem 14. Jahrhundert, Elsass und natürlich Bayern im 19. Jahrhundert. Sicher ist nur, dass es brezelförmige Teigwaren schon im 12. Jahrhundert gab. Den Absatz musste ich nach energischen Zuschriften zur Urheberschaft hinzufügen. 

Die Zubereitung ist denkbar einfach. Das Laugenbrötchen aus gesalzenem Teig wird in Form von ineinander verschlungenen Knoten geformt und mit groben Salzkörnern bedeckt. Die Spezialität findest du auch in anderen deutschen und österreichischen Städten.

Aber nur in München wird die Brezel zum Frühstück mit Weißwurst und honigsüßem Senf gegessen. Gut schmeckt eine Brezel auch mit Frischkäse und Schnittlauch. Das ist die Variante, die wir persönlich mehr bevorzugen.

13. Kartoffelpuffer

Kartoffelpuffer ist eines unserer Lieblingsgerichte aus Deutschland.

Das einfache Rezept von Kartoffelpuffer kann sich je nach Region oder auch Haushalt ein wenig unterscheiden. Aber die Grundzutaten bleiben immer gleich. Für Kartoffelpuffer brauchst du geriebene Kartoffeln, Eier und Zwiebeln. Sie werden in einer Pfanne gebraten und oft mit Apfelmus serviert.

Die Kartoffelpuffer sind auch ein typisches Weihnachtsmarkt-Gericht.

14. Weißwurst

Die Weißwurst kommt aus Bayern. Dort wird sie nicht nur auf dem Oktoberfest in München zusammen mit Weißbier gegessen, sondern auch zum Frühstück. Sie wurde 1857 in München erfunden, als einem Wirt die Schafsdärme ausgingen und er sie durch Schweinsdärme ersetzen musste, die aber nicht gebraten, sondern nur leicht gekocht werden konnten.

Deswegen muss man übrigens heute noch die Weißwurst vor dem Essen aus dem Darm schälen. Das Innere der Weißwürste besteht meistens aus Kalbfleisch. Viele Münchener Metzgereien haben aber ihre eigene, geheime Rezepte. Die besten Rezepte werden bei der jährlichen „Weißwurstprüfung“ in Münchens gekürt. 

Gegessen wird sie am häufigsten am Morgen als Frühstück mit süßem Senf und einer Brezel. 

15. Schupfnudeln

Schupfnudeln sind fingerförmigen Kartoffelnudeln aus Deutschland und Österreich. Sie wurden während des Dreißigjährigen Krieges von Soldaten erfunden. Sie sind den italienischen Gnocchi ähnlich, werden aber in Deutschland meist mit Sauerkraut gegessen.

Heute gibt es in Deutschland und Österreich unterschiedlichen regionale Rezepte mit Schupfnudeln. Es gibt zum Beispiel süße Schupfnudeln mit Mohn und Zwetschgen- oder Aprikosenkompott.  

16. Schwarzwälder Kirschtorte

Die Schwarzwälder Kirschtorte ist eine typische deutsche Nachspeise aus Baden-Württemberg. Sie ist unsere Lieblingstorte aus Deutschland.

Es ist bis heute nicht ganz klar, wo das Rezept genau erfunden wurde. Vermutlich stammt es sogar aus dem Rheinland oder aus Tübingen, aber nicht aus dem Schwarzwald. Der Erfinder soll im Jahr 1915 ein junger Schwabe gewesen sein, der im Rheinland als Konditorlehrling gearbeitet hat.

Die Kirschtorte besteht aus drei Kakaobiskuitböden, die durch Schichten aus süßer Sahne getrennt werden. Auf dem untersten Biskuitboden befindet sich zusätzlich eine Schicht Kirschen. Am Ende wird die Schwarzwälder Kirschtorte mit Sahne, Kirschen und Schokostreuseln dekoriert.

17. Königsberger Klopse

Königsberger Klopse gehören zu den bekanntesten Speisen der regionalen deutschen Küche. Das Gericht kommt ursprünglich nicht aus dem heutigen Deutschland, sondern aus Königsberg im ehemaligen Ostpreußen. Heute heißt Königsberg Kaliningrad und gehört zu Russland. Dort wurden die Klöpse angeblich von der Köchin eines Kaufmanns erfunden. 

Vor allem in Brandenburg sind die Königsberger Klopse heute noch ein typisches Gericht. Sie werden aus Kalbshack, Semmelbröseln, Eiern und Zitronenschale gemacht und in einer Sahne-Kapern-Sauce serviert. Als Beilage kann man Salzkartoffeln, Rote Beete oder einfach Reis essen.

18. Berliner Pfannkuchen

In Bayern und Österreich wird die Süßspeise Krapfen genannt.

In Berlin tragen sie den Namen "Berliner Pfannkuchen", im Rheinland einfach nur Berliner und in Hessen Kreppel oder Kräppel. Hier steht übrigens noch mehr zum typischen Essen aus Hessen.

Die Bezeichnung Krapfen kommt aus dem Mittelalter. Schon früher wurde vor der Fastenzeit gerne besonders fetthaltige Nahrung gegessen, die noch dazu lecker ist. Das althochdeutsche Wort "Krapho" bedeutet Kralle oder Hacken und bezieht sich auf die damalige Form des Gebäcks.

Berliner Pfannkuchen heißt es, weil die Süßspeise tatsächlich aus Berlin kommt. Sie wurde von einem Berliner Bäcker unter Friedrich dem Großen kreiert. Damals wurde das neue Gebäck in der Pfanne mit Fett ausgebacken, deshalb kam es auch zum Namen Berliner Pfannkuchen. In Rheinland wurde der Name einfach auf Berliner abgekürzt.

Ein Berliner ist heute ein in Kugelform in Fett oder Öl gebratenes Gebäck mit einer Füllung aus Marmelade oder Pudding. Gegessen wird der Berliner in Deutschland vor allem in der Faschingszeit und zu Silvester.

19. Franzbrötchen

Das Franzbrötchen ist ein typisches Gebäck aus Hamburg, das wie ein plattgedrücktes Croissant aussieht. Das Feingebäck wird mit Zimt und Zucker gefüllt und gerne zum Frühstück oder zum Kaffee gegessen.

Mittlerweile gibt es verschiedene Varianten von Franzbrötchen, zum Beispiel mit Rosinen, Streuseln, Schokoladenstückchen, Marzipan, Mohn oder Kürbiskernen.

Probiere das Brötchen auf jeden Fall einmal während einer Reise. Es gehört zu den kulinarischen Sehenswürdigkeiten von Hamburg

20. Käsespätzle

Spätzle sind eine Art Eiernudeln aus Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und Italien. Der Name Spätzle kommt aus dem Schwabenland und leitet sich von "Spatzen" (Vögel) ab, weil die Schale einem Spatzennest ähnelt.

Traditionell werden die Spätzle mit viel Käse und Röstzwiebel gegessen. Die einfachen Nudeln mit Käse sind eine perfekte Kombination für ein leckeres und schnelles Essen.

21. Grießnockerlsuppe

Die Grießnockerlsuppe kommt ursprünglich aus Österreich. Sie zählt aber auch zu den traditionellen bayerischen Gerichten. Die Suppe ist gehört deswegen in deutschen Restaurants zu den typischen Suppen auf der Speisekarte.

Eine Grießnockerlsuppe ist eine klare Rindsuppe mit Grießnockerl, einer Art Klöße aus Grieß, mit Schnittlauch. An sich in das Rezept ganz einfach, schmeckt aber trotzdem sehr lecker.

22. Obatzter

Obatzter, auch Obatzda oder Obazda ist ein pikanter bayerischer Käseaufstrich, der gerne zu Brot und Bretzel gegessen wird.

Der Obatzter war früher eine Verwertung von alten Käseresten, insbesondere von Camembert, Brie oder anderen Weichkäse. Der reife Käse wurde mit der Butter und Gewürzen vermischt, bis er wieder gut geschmeckt hat.

Heute kann man sich einen bayerischen Biergarten ohne eine Bretzel mit Obatzter gar nicht vorstellen. Es gehört einfach nur dazu.

Ein paar Worte ...

Wir verbringen meistens mehr Zeit mit der Suche nach guten regionalen Restaurants, als mit den Wahrzeichen von Reisezielen.

Das Essen gehört unserer Meinung nach zu den Sehenswürdigkeiten in Deutschland, genauso wie die Berliner Mauer, der Hafen in Hamburg und Schloss Neuschwanstein.

Deswegen hat uns eine Liste mit typischen Gerichten schon immer gefehlt. Das gilt umso mehr, weil wir beide nicht aus Deutschland stammen und auch nicht in Deutschland wohnen.

Zum Schluss bist du noch an der Reihe:

Gehören deiner Meinung nach noch andere Gerichte aus der deutschen Küche in unsere Liste?

Welche Rezepte schmecken dir besonders gut?

Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen. 

Für Blogger: Du bist Blogger und möchtest ein spannendes regionales Gericht aus Deutschland vorstellen? Dann schreibe uns gerne eine Nachricht mit einer Beschreibung und einem Bild an info@Konpasu.de. 

Daria Startseva


Hier teile ich meine Passion für Reisen und versuche herauszufinden, wie man mit 25 Urlaubstagen pro Jahr so viel wie möglich von der Welt siehst.

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Deine Meinung zählt

  • Wie gut, dass ich gerade gegessen habe, sonst würde mir jetzt der Magen knurren. Das ist eine sagenhaft-leckere Zusammenstellung. Fast alle Gerichte kenne ich und habe ich schon gegessen. Aber ein paar neue habe ich doch entdeckt. Reisfladen zum Beispiel.
    Vielen Dank, dass ich daran teilnehmen durfte.

    Liebe Grüße
    Liane

  • So, klasse. Jetzt hab ich Hunger (und Durst)… ich hätte doch nicht im Büro schnell in den Beitrag schauen sollen!

    Übrigens, als kleine Ergänzung: Den Obazda aus Bayern kennt man in Franken als Gerupfter. 🙂

    LG, Ilona

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