Russlands Währung ist der Rubel „рубль“.
Als Zahlungsmittel ist der Rubel in Russland unumgänglich, da Geschäfte keine anderen Währungen akzeptieren dürfen.
Europäische Karten funktionieren nicht mehr in Russland. Deswegen ist Bargeld für eine Reise nach Russland dringend notwendig.
Bei einer geplanten Reise solltest du dich deswegen genau über den Rubel informieren.
Hier habe ich dazu alle nützlichen Ratschläge gesammelt.
Dazu gehört das Aussehen der Geldscheine, Münzen, Touristenfallen, Zahlungs-Möglichkeiten, wie du günstig Euro in Rubel wechselst, Geld nach Russland überweisen und mehr nützliche Tipps zum russischen Geld.
Lass mich dir zuerst die russischen Geldscheine und Münzen zeigen:
1. Die Russischen Geldscheine und Münzen
Ein Rubel entspricht 100 Kopeke. Die kleinen Münzen sind in Russland eher unüblich, da du mehr mit Geldscheinen zahlst.
- Geldscheine im Umlauf sind 5, 10, 50, 100, 200, 500, 1.000, 2.000 und 5.000 Rubel Geldscheine. Russland ersetzt die 5 und 10 Rubel Scheine seit 2009 durch Münzen. Sie gelten aber nach wie vor als Zahlungsmittel.
- Münzen haben einen Wert von 1, 5, 10 und 50 Kopeken und 1, 2, 5 und 10 Rubel. Die Kopeken Münzen nimmt Russland zunehmend aus dem Umlauf, da ihr Wert durch die Inflation gering ist.
Die Geldscheine zeigen bedeutende russische Bauwerke, Landschaften und Nationalsymbole.
Die Kopeken Münzen zeigen den Heiligen Krieger Georg auf seinem Pferd und die Rubel Münzen das russische Staatswappen.
2. Zahlen in Restaurants, Geschäften und anderen Orten in Russland
In Russland ist es nur möglich mit Russischen Rubel zu zahlen. Restaurants, Geschäfte und andere Einrichtungen dürfen offiziell keine ausländischen Währungen akzeptieren – was sie auch kaum machen.
Deswegen ist es für eine Reise nach Russland unumgänglich, Euro in Russische Rubel zu wechseln.
Hier habe ich schnell noch Tipps zum Zahlen:
- Bargeld: solltest du in Russland dabeihaben. Das gilt besonders für alle Regionen außerhalb der Städte, kleine Läden und Restaurants.
- Beschriftung in Kyrilischer Schrift: „Обмен валюты“ Wechselstube, „Банкомат“ Bankautomat, „Банк“ Bank.
- Bankomat und Kreditkarten: Visa und Mastercard ist in Russland am meisten akzeptiert. Es gibt aber inzwischen auch das russische Mir-Karten-System. Zumindest in Moskau, St. Petersburg und anderen großen Städten kannst du in großen Läden immer mit Karte zahlen.
- Trinkgeld: du gibst 5 bis 10%
3. Geld wechseln in Wechselstuben
Spezialisierte Wechselstuben gibt es nur in den großen russischen Städten, mit einer gewissen Anzahl an Touristen. Dazu gehört zum Beispiel Moskau, St. Petersburg, Kasan, Wladiwostok oder Sotschi.
Seit 2010 dürfen nur noch Wechselstuben arbeiten, die noch zusätzliche Geld-Dienstleistungen anbieten. Das dient dazu mögliche Betrüger von vornherein das Geschäft zu nehmen.
Rechne in den kleineren Städten deswegen nicht damit eine spezialisierte Wechselstube zu finden. Die kleinen Banken können normalerweise auch keine Euro-Scheine in Rubel wechseln.
Beim Geld wechseln musst du außerdem oft deinen Reisepass zeigen. Nimm die Quittung für das Geld abheben immer mit. Der Zoll kontrolliert sie manchmal.
Du solltest das Thema Geld wechseln deswegen bei einer Reise in abgelegenere Russische Orte gut planen. Das Geld wechseln ist in Russland, nämlich wie in allen anderen Ländern der Erde am Flughafen am teuersten. Hier sind mehr Tipps zum Wechseln von Euro in Russische Rubel.
4. Bankomat und Geld abheben
Visa, Mastercard und American Express Kreditkarten funktionieren nicht mehr in Russland. Das Geld abheben ist deswegen mit einer Kreditkarte, Debitkarte, EC-Karte und Girokarte von den Kartenherausgebern nicht mehr möglich.
Das chinesische UnionPay System funktioniert weiterhin in Russland. Diese Karten werden aber nicht in Deutschland ausgegeben. Russland nutzt zusätzlich das eigene MIR-Kartensystem. Keine der Reisekreditkarten aus Deutschland funktioniert mehr in Russland.
5. Es funktionieren keine deutschen Karten in Russland
Russland hat die Mir-Karte eingeführt. Das ist die russische Version der Kreditkarte.
Visa, Mastercard, American Express und Diners Card funktionieren nicht mehr in Russland.
Geschäfte, Tankstellen, Restaurants und der Online-Handel akzeptieren Visa und die Mastercard gleichermaßen.
6. Touristenfallen beim Geld wechseln in Russland
In Russland gibt es dieselben Probleme, wie in allen anderen Ländern beim Geld wechseln. Hier sind kurz die Klassiker:
- Wechselstuben: Frage immer noch einmal nach dem Wechselkurs in den Wechselstuben. Manchmal haben sie auf einem kleinen Zettel einen anderen Kurs angeschrieben als auf ihrer Leuchtreklame. Prüfe das ganz besonders dann, falls sie dir vorab einen Beleg zum Unterschreiben geben.
- Wechselgebühren: achte ganz genau darauf, ob die Wechselstube Gebühren verlangt oder nicht. Frage zur Sicherheit vor dem Geld wechseln immer noch einmal nach, ob Gebühren anfallen, auch falls an der Wechselstube steht, das eigentlich keine Gebühren anfallen.
- Flughafen-Geldautomat und Wechselstuben: ausnahmslos in allen Ländern sind die Wechselgebühren und Spesen am Flughafen am höchsten. Wechsle dort im Fall des Falles möglichst wenig Geld und den Rest anderswo.
- Manipulation: Geldautomaten sind in Russland genauso oft ein Opfer von Manipulation wie in allen Euro-Ländern. Prüfe deshalb immer vorab, ob der Automat funktioniert oder ob irgendwelche Manipulationen am Automaten zu erkennen sind.
- Sicherheit: hebe in Russland genauso wie in Deutschland nicht am Abend in einer dunklen Seitengasse Geld ab. Das sollte sich von selbst verstehen.
- Restaurantpreise: achte immer darauf, in welcher Währung Preise in einem Restaurant angeschrieben sind. Der Wechselkurs von Euro zum Rubel ist mit mehr als 1:70 zwar hoch, manche Betrugsversuche gibt es trotzdem immer. Das ist leider ein Klassiker, der in fast allen Ländern vorkommt. In Russland ist das ein zusätzliches Thema, da die Speisekarten außerhalb der Touristenziele oft nur in kyrillischer Schrift angeschrieben sind.
7. Geld nach Russland überweisen
Russland ist nicht Teil des SEPA-Raumes, womit keine IBAN benötigt wird. Für Überweisungen nach Russland sind hingegen folgende Angaben erforderlich:
- Vollständiger Name des Begünstigten
- Kontonummer
- Name der Bank
- SWIFT-CODE / BIC (Internationale Banking Code)
- Anschrift der Bank
Im Zuge der letzten Sanktionen hat Russland ein eigenes Transaktions-System mit dem Namen SPFS eingeführt. Es dient als Sicherheit, falls Russland im Zuge weiterer Sanktionen vom internationalen Zahlungs-System ausgeschlossen werden sollte.
Da deutsche Banken extrem hohe Gebühren für Überweisungen nach Russland verlangen und der Wechselkurs in der Regel noch schlechter ist, habe ich früher Wechsel-Services wie Wise (vormals Transferwise) empfohlen. Es haben aber alle guten Transferdienstleister Russische Rubel aus dem Programm genommen.
8. Ein- und Ausfuhr von Bargeld nach Russland
Du darfst laut dem Auswärtigen Amt 10.000 € oder eine dieselbe Summe in einer anderen Währung aus Deutschland ohne Anmeldung beim Zoll ausführen. In Russland gelten eigene Regeln für die Ein- und Ausfuhr von Bargeld. Du findest sie auf der Seite des russischen Zoll.
Falls du mit mehr Geld ohne Anmeldung aus Russland ein- oder ausreist und dich der Zoll erwischt, beschlagnahmt er normalerweise die darüberhinausgehende Summe und verhängt eine zusätzliche Strafe.
Mehr zu den Einreise- und Zollbestimmungen von Russland findest du beim Auswärtigen Amt und auf der Seite des russischen Zoll.
9. Geschichte des Russischen Rubel
Der Rubel ist seit dem russischen Zarenreich die offizielle Landeswährung von Russland.
Das änderte sich auch in der Zeit der Sowjetunion nicht. In den dazwischenliegenden Jahren musste die Währung einige Turbulenzen mitmachen. Die härtesten davon traten konzentriert in den letzten Jahrzehnten auf.
Staatskrisen in Russland
Russland kämpft sich von einer Krise in die nächste durch.
Seit dem Ende der Sowjetunion in den 90er-Jahren gab es in Russland fünfmal eine schwere Wirtschaftskrise, die zu einer Abwertung des Russischen Rubel führte.
Die härteste Wirtschaftskrise war Ende der 90er-Jahren, die mit einer Hyperinflation endete. Das Russische Geld wurde dadurch von einem auf den anderen Tag so gut wie nichts Wert, die Banken waren geschlossen und die Menschen konnten nicht einkaufen.
Schwere Probleme gibt es seit dem Ukraine Konflikt durch die Sanktionen der USA und EU mit dem Russischen Rubel.
Der Kurs des Rubels fiel dadurch von rund 1:45 auf den Höchststand von 1:150 zum Euro. Ein Teil der angedrohten Sanktionen war die Abkoppelung von Russland aus dem internationalen Zahlungsverkehr. Allein deswegen schon versucht sich Russland von SWIFT möglichst unabhängig zu machen.
Die relativ hohe Geldentwertung führt in Russland nach wie vor zu einer hohen Inflation. Die vergleichsweise hohen Zinsen gleichen die Geldabwertung kaum aus.
10. Inflation und Geldabwertung
Derzeit zahlen russische Banken Zinsen von durchschnittlich 3,5-7%.
Die Inflation im Land beträgt 3,55%. Das ist besonders an Importwaren wie Lebensmittel zu bemerken.
Die Exporte von Rohöl, Gas und Rohstoffen sorgen zudem für einen konstanten Fluss an Devisen nach Russland. Da das Land aber vergleichsweise wenige Hochtechnologie-Produkte exportiert, schließt Russland trotzdem mit einem Handelsdefizit ab.
Die Situation befeuert zusätzlich die Inflation.
Fazit zum Geld in Russland
Der Rubel ist in Russland als Zahlungsmittel unumgänglich.
Geschäfte dürfen keine anderen Währungen als den Rubel akzeptieren. Der Euro und Dollar sind in Russland trotzdem weit verbreitet. Du kommst damit aber nicht weit.
Denke bei einer Reise immer daran an den passenden Orten Geld zu wechseln. Wechselstuben stehen in den großen Städten. Banken können am Land teils kein Bargeld wechseln.
Beim Transfer von Euro nach Russland fallen hohen Gebühren an. Das lässt sich nicht mehr mit internationalen Zahlungsdienstleistern vermeiden.
Sonst empfehle ich dir noch einmal einen Blick auf die russischen Geldscheine und Münzen zu werfen.
Falls du noch Fragen zum Russischen Rubel und dem Geld in Russland allgemein hast, dann schreibe mir eine Nachricht in den Kommentaren!
Laut Behörden:
„Die Nutzung deutscher Kreditkarten ist in der Russischen Föderation derzeit weitgehend nicht möglich. Somit ist auch das Abheben von Bargeld an Bankautomaten nicht möglich. Daher sollte vor Ankunft in Russland Vorsorge zur Geldversorgung getroffen werden. Es besteht ein EU-Verbot zur Ausfuhr von EUR-Banknoten nach Russland über den Eigenbedarf hinaus (maximal 300 EUR). Auf der Route Litauen – Kaliningrad hat Litauen vor einiger Zeit die Ausfuhr von EUR nach RUS auf nur 60 EUR pro Person beschränkt. In Russland ist die Ausfuhr von Devisen im Wert von über 10.000 USD derzeit untersagt und strafbar.“
Wie macht man das, wenn man länger nach Russland sein möchte ???
Hallo Lene,
1. am besten ein Konto bei einer russischen Bank aufmachen (Raiffeisenbank, Citibank) und das Geld hinüberweisen. Oder online ein Konto bei einer georgischen/usbekischen/armenischen Bank aufmachen, die Karten sollten dann in Russland funktionieren.
2. Wenn du z.B. über Istanbul oder Dubai einreist, treffen die EU Verordnungen nicht zu, da du in die Türkei/Dubai nicht die 300 EUR Begrenzung hast. Dein Ticket nach Russland muss du bei der Ausreise in die Türkei, ect nicht vorweisen. Die Länder außerhalb EU haben diese Begrenzung nicht und somit kannst du die EU Begrenzung umgehen. Dazu musst du die Bestimmungen von dem Land überprüfen, von dem du in Russland einreist (Türkei hat z.B. 10.000 USD Grenze)
Liebe Grüße
Daria