Das ist unser kompletter Guide zum Geld in Bulgarien.
Es geht um den Bulgarischen Lew als Währung, das Geld wechseln, Geld abheben, mögliche Touristenfallen und häufige Fragen.
Ich fange mit den Grundlagen für eine Reise an.
1. Währung Lew: Geldscheine und Münzen
Die Landeswährung von Bulgarien ist der Lew (Lev) - Mehrzahl Lewa (Leva).
Er besteht aus 100 Stotinki. Du siehst den Preis fast immer mit der Abkürzung lv (лв) in Bulgarien angeschrieben.
Der Kurs zwischen dem Euro und dem Bulgarischen Lew ist gesetzlich mit rund 1 € für 2 Lewa festgelegt.
Preise sind in Bulgarien abseits von touristischen Angeboten immer in Lewa angeschrieben. Den Preis für Touren, Tickets, Hotels, Mietwagen und Flügen siehst du oft in Euro.
Kleine Preise sind in Bulgarien in Lew und runden Stotinki Zahlen angeschrieben. Rechne nicht immer mit einem Wechselgeld für 2,95 Lewa. Die wenigsten Läden haben ausreichend 5 Stotinki Münzen dafür.
2. Kann ich in Bulgarien mit Euro bezahlen?
Akzeptiert ein Restaurant in Bulgarien Euro, ist der Kurs in der Regel deutlich schlechter als in einer Wechselstube.
Deswegen empfehle ich in Bulgarien das Wechseln von Euro in Bulgarische Lewa, das Geld abheben oder die Zahlung mit einer Karte.
In Regionen abseits der bulgarischen Badeorte, zum Beispiel in der Hauptstadt Sofia, kannst du sehr selten mit Euro bezahlen. Dort ist Bargeld in Lew notwendig. Das gilt für alle Landesteile abseits von den touristischen Badeorten am Schwarzen Meer.
Du kannst alternativ in Bulgarien in den Touristenorten meistens mit einer Karte bezahlen. Das gilt auch für die Städte in Bulgarien.
3. Guide zum Geld wechseln in Bulgarien
Das Geld wechseln ist in Bulgarien günstiger als in Deutschland.
Deutsche Banken müssen Bulgarische Lewa erst importieren, auf Lager halten und in ihren Filialen verteilen. Das kostet Geld.
Die Kosten bezahlst du mit einem deutlich schlechteren Wechselkurs zwischen dem Euro und dem Lew.
Der Kurs zwischen dem Euro und dem Bulgarischen Lew ist in Bulgarien gesetzlich mit rund 1 € zu für 2 Lv festgelegt.
Bulgarische Wechselstuben dürfen keine Kommission verlangen. Sie legen aber einen eigenen Kurs zwischen dem Euro und dem Bulgarischen Lew fest. Irgendwie müssen sie Geld verdienen.
Dabei gibt es leider einige Touristenfallen.
Viele Wechselstuben werben auf ihren außen angebrachten Werbetafeln mit einem guten Kurs und im Inneren einen anderen Kurs in Bulgarisch angeschrieben. Er ist oft um mehr als 30 % schlechter als der draußen angeschriebene Kurs.
Es gibt außerdem Schwarzhändler, die auf der Straße Geld wechseln. Du erhältst von ihnen im besten Fall Falschgeld, im schlechtesten Fall fehlt danach deine Geldbörse. Meide sie um jeden Preis.
Mehr lesen: Geld wechseln in Bulgarien: So vermeidest Du Touristenfallen!
4. Feilschen in Bulgarien
Preise sind in Bulgarien fast immer fest angeschrieben.
Es gibt nur vereinzelte Märkte für Touristen, in denen du einen Spielraum von 10 % bis 30 % hast.
Taxifahrer verhandeln auch in Bulgarien gerne einen festen Preis mit Reisenden. Du steigst damit in den seltensten Fällen gut aus.
Meide Taxifahrer, die ohne Taxameter fahren möchten oder in denen das Taxameter angeblich kaputt ist. Du bezahlst schlussendlich viel zu viel.
Fahre im Idealfall gleich mit Uber oder Bolt.
5. Kosten für das Geld abheben in Bulgarien
Die höchsten Kosten für das Geld abheben kommen von deiner eigenen Bank in Deutschland.
Deutsche Banken verlangen eine Fremdautomatengebühr zwischen 0 € und 10 € pro Transaktion im Ausland.
Die Gebühren kommen von deiner eigenen Bank, nicht von Visa, Mastercard oder bulgarischen Geldautomaten. Nur American Express Kreditkarten haben in Deutschland immer eine Geldautomatengebühr ab 2 % der abgehobenen Summe.
Dazu kann noch eine Fremdwährungsgebühr zwischen 0 % und 4 % der abgehobenen Summe kommen. Im Fall von Visa und Mastercard hängt die Gebühr wiederum von deiner eigenen Bank ab.
Vergleiche deswegen vor eine Reise nach Bulgarien immer die Konditionen von deinen Karten. Ist eine Karte ohne Fremdwährungs- und Fremdautomatengebühr dabei? Dann hebe mit ihr Geld ab.
Es gibt alternativ ausreichend viele gute dauerhaft kostenlose Reisekreditkarten ohne Jahresgebühr.
6. Geldautomaten mit einer eigenen Gebühr
Geldautomaten können auch eine eigene Gebühr verlangen, ganz unabhängig von den Gebühren deiner eigenen Bank.
Solche Geldautomaten (ATM) stehen in Bulgarien oft nahe Sehenswürdigkeiten, den bulgarischen Stränden und in den Flughäfen. Die Geldautomaten gehören meistens zu keiner richtigen Bankfiliale.
Ein Beispiel dafür sind die in Europa überall verbreiteten gelb-blauen Euronet Geldautomaten. Meide sie.
Sie haben meistens eine Eigengebühr und die Touristenfalle DCC eingebaut.
Hebe das Geld im Idealfall mit Automaten in normalen bulgarischen Bankfilialen ab.
Mehr lesen: Geld abheben in Bulgarien: So vermeidest Du Touristenfallen!
7. Kann ich in Bulgarien mit Karten bezahlen?
Die höchste Akzeptanzrate haben Kreditkarten von Visa und Mastercard in Bulgarien. American Express und Diners Card Kreditkarten nehmen sehr wenige Läden in Bulgarien an.
In der Hauptstadt Sofia, Varna und den anderen Badeorten am Schwarzen Meer kannst du meistens in Restaurants, Cafés und Läden mit einer Karte bezahlen. Es gibt dort keinen großen Unterschied zu Deutschland.
Sobald du in kleine Dörfer an der Grenze zu Rumänien, Serbien oder ins Landesinnere kommst, kannst du oft nur in Bulgarischen Lew in bar bezahlen.
Bulgarische Läden kleben wie in Deutschland die Logos von akzeptierten Karten auf ihren Eingang. Dadurch siehst du gleich, ob sie Karten annehmen oder nicht. Mehr steht in meinem Beitrag zum Bezahlen mit Karte in Bulgarien.
Budget Tipp: Du reist in ein Land mit einer Fremdwährung. Bezahle mit einer Karte ohne Auslandsgebühren in der lokalen Währung. Das ist am günstigsten und hat uns schon hunderte Euro gespart. Wir empfehlen die 0 € Deutschland Classic Card.
8. Touristenfallen in Bulgarien
Du wirst als Ausländer in Sofia, Warna und den anderen Badeorten am Schwarzen Meer oft von Straßenhändler angesprochen. Sie bieten einen vermeintlich guten Kurs für das Wechseln von Euro in Bulgarische Lewa an.
Im besten Fall geben sie dir Falschgeld, im schlechtesten Fall fehlt danach deine Geldbörse mit dem neuen Falschgeld. Die Schwarzhändler arbeiten in Bulgarien außerdem illegal. Meide sie unbedingt, egal wie nett ihre Geschichte im ersten Moment klingt.
Die häufigste Touristenfalle ist in Bulgarien die DCC (Dynamic Currency Conversion). Sie kann pro Transaktion mit einem Geldautomaten, Kartenlesegerät oder in einem Online-Shop bis zu 13 % von deinem Geld kosten.
Das System ist einfach: Der Geldautomat fragt, ob du in Euro oder in Bulgarischen Lewa abrechnen möchtest. Rechnest du außerhalb der Euro-Zone in Euro ab, gibst du damit dem Betreiber der Automaten das Recht zur Festlegung des Kurses zum Euro.
Das ist kein Service. Der Kurs ist in der Regel 4 bis 13 % schlechter als der eigentlich gute Tageskurs von Visa und Mastercard.
Die Betreiber von Geldautomaten, Online-Shops und von Kartenlesegeräten erhalten dafür eine Provision.
9. Günstige Überweisungen nach Bulgarien
Bulgarien gehört zur EU und nutzt das europäische SEPA-System mit einer IBAN und BIC.
Dadurch sind Überweisungen in Euro auf ein in Euro geführtes Bankkonto in Bulgarien ohne Tausch in Bulgarische Lewa kostenlos. Sobald Geld gewechselt wird, können teils unverschämte Gebühren anfallen.
Kosten von mehr als 50 € für das Senden von 1.000 € nach Bulgarien sind leider normal. Sie setzten sich vor allem aus dem von den Banken selbst festgelegten Kurs zwischen dem Euro und Lewa und Fremdwährungsgebühren zusammen.
Vergleiche deswegen immer den Kurs von deiner eigenen Bank mit internationalen Zahlungsdienstleistern.
Der Marktführer Wise.com wechselt Euro mit dem echten Marktpreis in Bulgarische Lewa mit nur einem kleinen Aufschlag. Das spart im Vergleich zu Transaktionen mit einer kleinen Hausbank oft 80 % der Gebühren. Mehr dazu habe ich in einem eigenen Review zu Wise.com geschrieben.
10. Ist Trinkgeld in Bulgarien üblich?
Das Personal in bulgarischen Restaurants, Cafes und Bars hat ein festes Gehalt.
Ihr Einkommen hängt trotzdem wie in Deutschland zu einem großen Anteil von Trinkgeld ab.
Mehr lesen: Ist Trinkgeld in Bulgarien üblich und wie viel gibt man?
Fazit zum Geld
Bulgarien gehört zur EU.
Die bulgarische Schwarzmeerküste zieht jedes Jahr hunderttausende deutsche Urlauber an.
Mit Euro kannst du in Bulgarien trotzdem selten bezahlen. Darfst du in Euro bezahlen, ist der Kurs schlechter als in einer Wechselstube.
Das Wechseln von Euro in Bulgarische Lewa ist deswegen für die meisten Reisenden notwendig. Alleine mit einer Karte kommst du nur in der Hauptstadt Sofia und eventuell in Warna durch.
Wechsle das Geld in Bulgarien. Das ist günstiger als in Deutschland. Prüfe in Bulgarien immer den Kurs von Wechselstuben sehr genau!
Sie haben oft einen außen angeschriebenen Lockkurs und im Inneren auf Bulgarisch einen viel schlechteren Kurs angeschrieben.
Hebe am besten gleich Geld in Bulgarien ab oder bezahle mit einer Karte, falls es geht.
Falls du noch eine Frage zur bulgarischen Währung Lew hast, eigene Erfahrungen oder Tipps teilen möchtest, dann schreibe uns gerne unten in den Kommentaren.
Hast du überall mit einer Karte bezahlen können oder war Bargeld notwendig?