Thomas Mooslechner, aktualisiert am 13. März 2024

Auslandsüberweisungen: So vermeidest Du unnötige Gebühren

Auslandsüberweisungen sind teuer.

Die Kosten setzten sich aus den Überweisungsgebühren außerhalb des SEPA-Raums und dem Wechselkurs der Banken zusammen. 

Sogar innerhalb der EU, zum Beispiel nach Dänemark, können Gebühren von mehr als 40 € pro 1.000 € anfallen.

Der Hauptgrund ist der schlechte Wechselkurs.

Internationale Finanzdienstleister wie Wise, CurrencyFair und World Remit versprechen im Vergleich zu Universalbanken schnelle Überweisungen, mit kleinen Gebühren und einem fairen Kurs.

Hier gehe ich auf alle Möglichkeiten im Detail ein, zusammen mit den typischen Kostenfallen und den wichtigsten Tipps.

Wie ist eine günstige Überweisung ins Ausland möglich?

Es wird teuer, sobald das Wechseln von Euro in eine andere Währung notwendig ist oder sich das Empfängerkonto außerhalb des SEPA-Raums befindet.


Die Überweisung von Euro zwischen EU-Mitgliedsländern ist kein Problem, solange das Konto in Euro geführt ist und einen IBAN und einen BIC Code hat.

1. Vermeide Intermediärbanken

Echten Auslandsüberweisungen außerhalb des SEPA-Raumes laufen meist über Intermediärbanken (Intermediary-Bank) ab. Dadurch fallen Kosten der eigenen Bank und möglicherweise von mehr als einer Intermediärbank an. Die Zwischenstellen verlängern die Transaktionsdauer. Jeder Zwischenstelle kann eigene Nachfragen zum Überweisungsgrund abgeben, einschließlich damit verbundenen Gebühren.

Intermediärbanken machen Überweisungen von kleinen Beträgen speziell teuer. Im Schnitt verlangen sie eine Gebühr von 20€. Eine Überweisung von 150€ in die USA kann dadurch leicht Gebühren von 50€ oder mehr alleine durch Bankgebühren auslösen.

Suche deswegen nach Angeboten für Auslandsüberweisungen, die möglichst ohne eine Intermediärbank funktionieren. 

2. Richtiger Betrag muss ankommen (Landeswährung)

Die Überweisung von Euro ins Ausland ist selten eine gute Option. In dem Fall darf die Empfängerbank den Wechselkurs und der Landeswährung festlegen. Die Kosten sind in diesem Fall vorher im Normalfall unbekannt. Das ist zur Zahlung von Rechnungen keine Option.

Eine Bank sollte deswegen mit der Option OUR (Absender trägt alle Kosten) Geld in der Zielwährung überweisen können.

Damit der richtige Betrag ankommt, lassen sich die Kosten folgendermaßen aufteilen:

  • OUR: Absender trägt Kosten
  • BEN: Empfänger trägt Kosten
  • SHARE (SHA): Geteilte Kosten

3. Der Wechselkurs der Banken ist ein Preistreiber

Die höchsten Kosten entstehen aus dem Wechselkurs zwischen dem Euro und anderen Währungen. Ein 1% schlechterer Kurs mit einer 2%-igen Fremdwährungsgebühr verursacht Kosten von 30€ auf 1.000€ gerechnet. Das muss nicht sein.

Vergleiche die Kosten mit internationalen Finanzdienstleistern

Anbieter

Wechselkurs

Gebühren

Transferdauer

Mit Konto

Preis Konto

0-2 Tage

Kostenlos

0-5 Tage

3. World Remit

0-7 Tage

4. Transfer Go

0-3 Tage

5. Revolut

0-7 Tage

0 bis 100€

Besten Anbieter für günstige Überweisungen ins Ausland

1. Wise

Wise verwende ich selbst. Deswegen stelle ich den Finanzdienstleister aus London als Erstes vor. Wise wechselt Euro in mehr als 50 Fremdwährungen mit dem echten Marktpreis (Mid-Market-Rate bzw. Devisenmittelkurs). Das ist der gleiche Kurs, den Google am selben Tag anzeigt. Mit einem faireren Kurs ist das Geld wechseln nicht möglich.

Für Neukunden von Wise ist die erste Überweisung gebührenfrei. Danach kostet eine 1.000 € Überweisung im Schnitt weniger als 7-10 €. Die Auswahl zwischen einer Preiswert- und Schnellüberweisung kann die Kosten pro 1.000 € auf 4-6 € senken.

Innerhalb der EU dauert eine Überweisung 0 bis 1 Werktag. Außerhalb der SEPA-Zone (Auslandsüberweisung) kommt das Konto in 0 bis 2 Werktagen an. Die Option Schnellüberweisung beschleunigt die Transaktion.

Zu Wise gehört das kostenlose Wise Borderless Multi-Währungs-Konto, mit dem private und geschäftliche Kunden mehr als 50 Währungen verwalten können. Das Konto hat einer IBAN, eine US Routing Number und eine Kontonummer im Vereinigten Königreich. Zum Konto gehört außerdem eine kostenlose Mastercard Debit Kreditkarte. Sie ist momentan eine der besten Reisekreditkarten, weil Wise das Geld mit dem echten Kurs wechselt.

Auswanderer, Geschäftsreisende und Austauschstudenten können die Kreditkarte natürlich auch zum Zahlen und Geld abheben verwenden.

2. Currency Fair

Currency Fair verlangt im Schnitt einen Aufschlag von nur 0,4% auf den echten Marktpreis (Mid-Market-Rate). Dazu kommt eine Grundgebühr, die ab 2,5€ anfängt. Das ist deutlich günstiger als mit einer normalen Bank. Laut eigenen Angaben sind sie im Schnitt 8 Mal günstiger als eine Überweisung mit einer Bank. 

Überweisungen in der SEPA-Zone in der EU dauern mit Currency Fair 0 bis 2 Tage. Auslandsüberweisungen können bis zu 5 Tage dauern. Eine vorab Überweisung auf ein eigenes Currency Fair Wallet ist möglich. Dadurch reduziert sich die Dauer von zukünftigen Überweisungen.

Currency Fair führt Konten vor Ort in allen unterstützten Währungen. Dadurch fallen fast nie Gebühren der eigenen Bank für die Einzahlung auf das Konto von Currency Fair an. Das gilt speziell für den SEPA-Raum mit Einzahlungen in Euro.

Ein besonderes System ist die Exchange von Currency Fair. Darin können User direkt untereinander Währungen tauschen. Currency Fair stellt lediglich einen sicheren Marktplatz mit Kontrollen zum Tausch der Währungen zur Verfügung. Handelspartner geben an, mit welchem Kurs sie Währungen Einkaufen und Verkaufen möchten. 10% der Teilnehmer erzielen laut Currency Fair mit der Exchange einen besseren Wechselkurs als den echten Marktpreis (Mid-Market-Rate). Currency Fair verlangt dafür noch eine kleine Gebühr (~3€ bei einem kleinen Betrag). 

Wer sein Geld gleich tauschen möchte, macht das mit dem normalen Überweisungs-System von Currency Fair. Dafür fallen die oben genannten Gebühren an. Momentan sind darin 20 Währungspaare zum Euro verfügbar.

Privat- und Geschäftskunden können Currency Fair auch zum Empfang von Zahlungen verwenden.  

3. World Remit

World Remit ermöglicht Auslandsüberweisungen aus 50 Ländern in 150 Länder Empfängerländer. Sie ermöglichen Überweisungen auf Konten, den Bezug von Bargeld in lokalen Büros, Transfers auf mobile Geldbörsen und Airtime-Aufladungen. 

Mirgranten nutzen besonders gerne die mobilen Auslandsüberweisungen von World Remit. Inzwischen führt World Remit mehr als 30% von allen internationalen Überweisungen auf Smarthpones durch. 

Die Einzahlung ist abhängig vom Versenderland mit einer Banküberweisung, Debit- und Kreditkarten, SOFORT, Apple und Android Pay, Poli, Interac, ACH und Trustly möglich.

Überweisungen zur Abhebung in Bargeld im Empfängerland sind mit World Remit einfach, weil der gesamte Auftrag aus der App oder der Webseite funktioniert. Das erspart den Weg in eine lokale Filiale.

World Remit ist nicht immer der günstigste Anbieter. Das gleicht sich durch die große Auswahl an Empfängerländern aus, die andere Anbieter nicht im Angebot haben. 

Spezielle für Auslandsüberweisungen in Länder außerhalb der typischen Zahlungsströme zahlt sich deswegen ein Blick auf die Webseite von World Remit aus.

4. Transfer Go

TransferGo aus London zeichnet sich durch eine schnelle Ausführungsdauer, kleine Gebühren und einen transparenten Wechselkurs aus. Mehr als 30 Währungspaare zum Euro sind derzeit verfügbar. 

Zum echten Marktpreis (Mid-Market-Rate) verlangt TransferGo einen Aufschlag zwischen 0 bis 2,2%. Dazu kommt eine Pauschalgebühr ab 0,99€. 

Standardtransfers kommen mit Transfer Go im Schnitt an einem Werktag an, egal in welches Land. Mit TransferGo Now erhalten Empfänger ihr Geld nach 30 Minuten. Die Pauschalgebühr ab 2,99€ für TransferGo Now hängt von der Währung, dem Betrag und dem Zielland ab.

Die Eröffnung eines Kontos mit TransferGo ist einfach. Einen Nachweis der Identität verlangt TransferGo von Privatkunden oft erst ab einem vierstelligen Euro-Betrag.

Die Einzahlung auf das TransferGo Konto ist per Überweisung, Debit- und Kreditkarten möglich. Für die Einzahlung mit Kreditkarten fällt eine zusätzliche Gebühr an.

TransferGo hat lokale Konten, mit denen eine Einzahlung normalerweise kostenlos ist. Das gilt speziell für den Euro-Raum.

5. Revolut

Revolut ist eine Online-Bank aus London. Mit einem Konto sind Ausgaben in 150 Währungen mit dem Interbanken-Wechselkurs möglich. Der Umtausch von bis zu 30 FIAT-Währungen ist bis zu einem Betrag von 6.000€ pro Monat ohne versteckte Gebühren mit dem kostenlosen Konto für Privatkunden möglich. 

Firmenkunden haben ab der zweiten Kontenstufe um 25€ pro Monat einen Aufschlag von 0,4% auf den Kurs bis zu 10.000€ pro Monat.

Beide Kontotypen haben bezahlte Varianten, mit denen der Umtausch von Währungen unbegrenzt mit dem Interbanken-Wechelkurs möglich ist. Zu den kostenpflichtigen Konten gehörte eine monatliche Freimenge kostenloser Auslandsüberweisungen.

Weil Überweisungen mit Revolut über den normalen Bankweg laufen, zahlt sich das Konto speziell innerhalb der EU und dem SEPA-Raum aus. Zu allen Konten gehört ein IBAN aus der EU und eine britische Kontonummer. Die Anlegung von Konten in mehreren Währungen ist möglich. Der Zugriff auf 5 Kryptowährung ist zusätzlich eine Option. 

Zu den kostenlosen Konten von Revolut gehört eine Kreditkarte. Premium-Konten mit einer Monatsgebühr haben mit der Kreditkarte als Bonus eine Reiseversicherung, höhere Freimengen und Cashback verbunden. Das Geld abheben ist mit Premium-Konten ab einem monatlichen Freibetrag von 400€ möglich. Es fällt keine Fremdwährungs- oder Auslandsgebühr an. 

Zusammen mit Transferwise ist Revolut eine der besten Lösungen für Auswanderer, Expats, Auslandsstudenten und Firmen zur Verwaltung von Zahlungen, Überweisungen und Fremdwährungskonten.

Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung?

Die Dauer von Auslandsüberweisungen hängt vom Ausgangsland, dem Zielland und der gewählten Transfermethode ab. In der SEPA-Zone dauern Überweisungen innerhalb der EU auf ein in Euro geführtes Konto in der Regel nur noch wenige Sekunden. Instant Überweisungen sind der neue Standard. Ein Beispiel dafür ist eine Überweisung aus Deutschland nach Österreich. 

SEPA-Überweisungen auf ein Konto außerhalb der EU oder auf ein Fremdwährungskonto dauern im Schnitt 0 bis 2 Werktage. Das ist zum Beispiel eine Überweisung in die Schweiz oder eine Überweisung nach Polen. Die Option Schnellüberweisung ermöglicht mit einigen Anbietern aber auch in dem Fall eine Überweisungsdauer von wenigen Sekunden.

Auslandsüberweisungen in Länder ohne SEPA-Anbindung dauern mit einer normalen Bank 3 bis 7 Tage. So lange dauert zum Beispiel eine Überweisung in die USA, nach Hong Kong, Russland, nach Thailand oder das Senden von Geld in die Ukraine. Eine Transferdauer von mehr als einer Woche ist möglich. Es gibt keine offizielle maximale gesetzliche Obergrenze. 

Der häufigste Grund für eine lange Überweisungsdauer sind Nachfragen von Intermediärbanken, Geldwäsche-Prüfpflichten, interne Richtlinien von Banken und fehlende Zahlungsangaben. Fülle den Überweisungszweck zur Reduzierung von Nachfragen nach dem Motto: "So viel wie notwendig und so wenig wie möglich aus."

Denke an die AWV Meldepflicht

Nach § 11 Außenwirtschaftsgesetz (AWG) in Verbindung mit § 67 Abs. 1 Nr. 1 Außenwirtschaftsverordnung (AWV) unterliegen Auslandsüberweisungen ab 12.500€ der AWV Meldepflicht. 

Als Zahlungen gelten:

  • Bargeld-Transfer
  • Transfer mit Lastschrift
  • Schecks und Wechsel
  • Auslandsüberweisungen in Euro und Fremdwährung
  • Aufrechnungen und Verrechnungen

Die Frist für die Meldung von Zahlungen oder Leistungen ist der 7. des Folgemonats. Die Ressourcen zur Meldung stehen auf der Seite der Bundesbank

Es sind alle Ein- und Ausgehenden Zahlungen meldepflichtig. Das gilt auch für Überweisungen auf ein eigenes Konto im Ausland oder den Zahlungseingang aus dem Ausland.

Meldepflichtig sind gebietsansässige natürliche und juristische Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt, Wohnsitz oder Sitz in der Bundesrepublik Deutschland. Die Pflicht gilt damit für Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen, Geldinstitute und öffentliche Stellen.

Mehr steht dazu im Merkblatt der Bundesbank und den FAQ der Bundesbank zu Auslandsüberweisungen.

Fragen von Privatpersonen beantwortet die Bundesbank unter 0800 / 1234 111 aus Deutschland, +49 6131 377 4790 aus dem Ausland oder unter szawstat-private@bundesbank.de.

Hier habe ich mehr zur AWV Meldepflicht geschrieben.

Welche Kosten fallen für Auslandsüberweisungen an?

Eine Überweisung ins Ausland kann hohe Gebühren verursachen. Ich habe zum Beispiel für das das Versenden von 150 € mit SWIFT in die USA schon Kosten von mehr als 50 € gesehen.

Die meisten Gebühren dafür lassen sich aber vermeiden. Im Vergleich zu den Gebühren einer normalen Bank sparst du mit Dienstleistern für Auslandsüberweisungen oft mehr als 80 % der Kosten ein.

Hier ist eine Sammlung der 10 häufigsten Kostenfallen von Auslandsüberweisungen und wie sie sich vermeiden lassen.

Die wichtigsten Punkte sind zusammengefasst:

  • Wechselkurs prüfen: Weicht der Kurs mehr als 2 % vom echten Marktpreis ab oder wird erst gar nicht angezeigt, ist das Angebot schlecht.
  • Intermediärbanken vermeiden: kleine Banken können nicht direkt Geld in viele Länder schicken. Sie benötigen dafür eine Zwischenbank (Intermediärbank). Vermeide sie, in dem du mit großen internationalen Banken Geld versendest oder Finanzdienstleister nutzt.
  • Gebühren prüfen: Fällt eine Grundgebühr für eine Auslandsüberweisung an? Prüfe die AGB. Sind sie zu hoch, solltest du die Kosten mit anderen Anbietern vergleichen.

Mein Fazit

Auslandsüberweisungen werden zunehmend günstiger. Das gilt speziell innerhalb der EU. Auch eine Sofortüberweisung zwischen EU-Ländern mit dem Euro als Währung wird in Zukunft kostenfrei sein.

Die meisten Gebühren gibt es in dem Bereich, falls Währungen gewechselt werden müssen. Diese lassen sich zu einem großen Anteil durch die Nutzung von Finanzdienstleistern wie Wise, CurrencyFair und TransferGo vermeiden. Die Anbieter sparen im Vergleich zu einer normalen Bank oft mehr als 80 % der anfallenden Gebühren ein.

Das gilt noch viel mehr für Auslandsüberweisungen außerhalb der EU. Hier kommen mit normalen Banken oft Grundgebühren für Auslandsüberweisungen und Kosten von Intermediärbanken dazu. Deswegen ist in dem Fall der Vergleich der Angebote noch wichtiger.

FAQ zu den Überweisungen

1. Was bedeutet OUR, BEN und SHA?

Die Einstellungen OUR, BEN und SHA (SHARE) werden zur Aufteilung von Auslandsüberweisungen mit normalen Banken verwendet. Die Einstellung ist wichtig, damit der richtige Betrag ankommt. Das gilt speziell für Rechnungen. 

  • OUR: Der Absender zahlt alle Gebühren. 
  • BEN: Der Empfänger zahlt alle Gebühren. 
  • SHA (SHARE): Der Absender und der Empfänger teilt sich die Gebühren.

Nur mit der Einstellung OUR kommt auf dem anderen Konto mit Sicherheit der richtige Betrag an. OUR ist auch die einzige Option, mit der vorab klar ist wie hoch die gesamten Gebühren ausfallen. OUR ist deswegen die häufigste Option.

Das gilt auch für einen Eigenübertrag zwischen zwei Konten, weil OUR vorab die Höhe der möglichen Kosten begrenzt. Durch die Option BEN oder SHA können immer zusätzliche Intermediärbanken als Kostenfaktor dazukommen. 

Hier habe ich mehr zu den Entgeltoptionen BEN, OUR und SHARE geschrieben.

2. Was ist eine Intermediärbank?

Eine Intermediärbank (Intermediary-Bank bzw. Korrespondenzbank) leitet Zahlungen weiter. Eine Intermediärbank ist fast immer im Fall von Auslandsüberweisungen außerhalb der SEPA-Zone ein Teil der Zahlungskette. 

Intermediärbanken leiten das Geld weiter oder wechseln es erst überhaupt in die richtige Zielwährung. Dafür verlangen sie eine Gebühr. 

Es können mehrere Intermediärbanken an einer Auslandsüberweisung beteiligt sein. Sie verlangen alle eine eigene Gebühr. Die Anzahl der Intermediärbanken ist vor einer Überweisung oft nicht klar. Das hat vor allem einen Einfluss auf die Optionen BEN und SHA im Zahlungsverkehr mit einer normalen Bank. Die Unsicherheit führt oft zu einem falschen Eingangsbetrag auf dem Empfängerkonto. 

Die Gebühren von Intermediärbanken machen einen Großteil der Kosten von kleinen Auslandsüberweisungen aus. Eine Überweisung von 150€ nach Australien, in die USA oder nach Singapur kann leicht mehr als 50€ an Gebühren auslösen. 

Intermediärbanken können aufgrund von Geldwäscherichtlinien und internen Richtlinien Rückfragen an den Absender stellen. Das kann die Ausführung der Überweisung verzögern. Zusätzlich sind damit oft Gebühren verbunden.

Das Fazit daraus ist: "Umso weniger Banken an einer Überweisung beteiligt sind, umso besser ist es!"

3. Was ist der Devisenmittelkurs?

Währungen werden laufend gehandelt. Es gibt dafür einen Einkaufs- und einen Verkaufspreis. Der Mittelwert aus dem Einkaufs- und Verkaufspreis ist der Devisenmittelkurs. Der Kurs kommt dem echten Preis am nächsten, weil es sich um den tatsächlichen Durchschnitt des gehandelten Währungspaares handelt. 

Banken wechseln untereinander gerne Geld mit dem Devisenmittelkurs. Ihren Kunden verrechnen sie aber einen anderen Kurs. Oft passiert das mit irreführenden Angaben wie 0% Gebühren. Besonders dreist ist eine zusätzlich zum selbst festgelegten Kurs anfallende Fremdwährungsgebühr. Das machen viele deutsche Banken mit Kreditkartenzahlungen im Ausland.

Kunden zahlen dadurch viel mehr, als sie eigentlich müssten. Denke daran, dass der Tageskurs deiner Bank sehr selten der Realität entspricht. Vergleiche immer den Kurs und die Gebühren!

4. Ist Pay Pal eine Alternative?

Pay Pal wechselt Währungen mit einem selbst festgelegten Wechselkurs. Dazu kommen intransparente Gebühren für die Währungsmanipulation in den Nutzungsbedingungen. Das gilt für private und geschäftliche Überweisungen. 

Ein Vergleich der Kosten von Pay Pal mit Internationalen Zahlungsdienstleistern zahlt sich fast immer aus. Peter Thiel, einer der Gründer von Pay Pal, ist der erste Investor von Transferwise. 

5. Was ist SEPA?

SEPA ist die Abkürzung für Single Euro Pay­ments Area. Das System vereinheitlicht den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Europa. Überweisungen, Lastschriften und Kre­dit­kart­enzahlungen funktionieren dadurch schneller, verlässlicher und günstiger in der EU und einigen Nachbarländern.

Eurozahlungen im Inland und dem europäischen Ausland sind mit SEPA gleichgestellt. Dadurch fallen keine Gebühren mehr für Überweisungen ins Euro-Ausland an. Das gilt aber nur für die an SEPA teilnehmenden EU-Mitgliedsländer. 

Zusätzlich zu den 27 EU-Mitgliedsländern nimmt Liechtenstein, die Schweiz, das Vereinigte Königreich, Norwegen, Island und Monaco am System teil. Bei Ländern außerhalb der EU können Banken trotz SEPA Gebühren verlangen. Das liegt in ihrem eigenen Ermessen. 

SEPA gilt nur für Euro-Überweisungen. Für Überweisungen auf in Fremdwährungen geführte Konten in der EU, zum Beispiel Polnischen Zloty, gelten eigene Konditionen. Die Gebühren dafür können erheblich sein. 

6. Was ist SWIFT?

SWIFT ist die  Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Die Organisation mit Sitz in Belgien betreibt das SWIFTNet. Es dient zur sicheren Kommunikation zwischen mehr als 11.000 Banken.

Innerhalb des SWIFT-Netzwerks werden die teilnehmenden Banken durch den BIC (Business Identifier Code) identifiziert. Er wird auch als SWIFT-Code genannt. 

Der BIC (bzw. SWIFT-Code) ist zur Durchführung von Auslandsüberweisungen notwendig. 

SWIFT definiert darüber hinaus Nachrichtenstandards und bietet Software und Services im Bereich von Finanztransaktionen an.


7. Was ist der BIC (SWIFT-Code)?

Der BIC ist zur Durchführung von Auslandsüberweisungen notwendig. Er dient zur Identifikation der weltweit 11.000 am Kommunikationssystem SWIFTNet teilnehmenden Banken.

Der BIC identifiziert die Bank. Die Kontonummer (IBAN) identifiziert das Konto. 

Der BIC oder SWIFT-Code hat eine Länge von 8 oder 11 Zeichen mit folgenden Aufbau:

  • BBBB: 4-stelliger Bankcode (frei wählbar von der Bank). 
  • CC: 2-stelliger Ländercode nach ISO 3166-1.
  • LL: 2-stelliger Code für den Ort.
  • bbb: optionale 3-stellige Kennzeichnung (Branch-Code) der Filiale oder Abteilung.

Der BIC Code steht meist auf der Vorder- oder Rückseite von EC-Karten. Alternativ steht er im Online-Banking oder auf einem Kontoauszug. 

8. Ist eine Rückbuchung möglich?

Kontaktiere schnellstmöglich per Telefon den Zahlungs-Dienstleister oder deine Bank.

In der Regel ist eine Rückbuchung nicht möglich.  

In manchen Fällen kann es trotzdem funktionieren. Das hängt von der Art der Überweisung, dem Zeitpunkt und dem Transfer-Dienst ab.

Ein früh genug bemerkter Zahlendreher in einer Auslandsüberweisung lässt sich oft noch im Online-Banking, auf der Seite des Transfer-Dienstleisters oder per Telefon korrigieren. 

Eine Bargeld-Überweisung mit Western Union ist meistens endgültig. 

Hat eine Bank die Überweisung noch nicht veranlasst, ist eine Ausbesserung oft kostenlos möglich. 

Hat eine Überweisung die Bank schon verlassen, fallen Gebühren an. Eine Rückbuchung aus dem Ausland ist kostenpflichtig.

Die Bearbeitungsgebühren sind sehr hoch. 

Prüfe vor der Durchführung einer Auslandsüberweisung deswegen immer penibel genau die Kontodaten.

Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Ich reise jedes Jahr in mehr als 20 Länder. Hier teile ich meine Erfahrungen mit Reisen, Tipps zu Travel Hacking mit Kreditkarten und buche für dich mit einer individuellen Beratung deine nächste Reise.

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  • Hallo, ich habe gerade mit Transferwise sehr schlecht Erfahrungen gemacht. Ich hatte mir bei einem chinesischen Geldtransfer in einer Zahl vertippt und Transferwise hat mich mit Floskeln abgespeist…so nach dem Motto: Selbst dran schuld.
    Es ging um 2000Euro.
    Es wird nicht unternommen, um zu helfen.
    Mich würde mal interessieren, welche Pflichten Banken haben, wenn mal nicht alles so glatt läuft.

    • Hallo,

      zum Theme Stornierung von Auslandsüberweisungen und Fehlüberweisungen wollte ich sowieso schon einmal einen eigenen Beitrag schreiben.

      Das Problem hättest du auch mit einer normalen SWIFT-Überweisung gehabt.

      Sobald die Überweisung durch ist, lässt sich meistens nicht mehr viel machen, egal ob Transferwise oder Deutsche Bank.

      Es kommt dabei auch auf den Zeitpunkt der Meldung an. Fällt das Problem sofort auf, ist eine Lösung oft noch möglich.

      Nach Stunden, Tagen oder mit einer Sofortüberweisung ist die Auslandsüberweisung durch und das Geld liegt schon auf dem anderen Konto.

      Die Prüfung der richtigen Kontoverbindung ist schlussendlich nur für den Absender möglich. Den Teil kann eine Bank nicht übernehmen.

      Mit Glück ist eine Rücküberweisung aus China mit den damit verbundenen Kosten und Nachforschungen möglich.

      Vermutlich ist dafür eine Kontaktaufnahme mit dem falschen Empfänger notwendig.

      Eventuell kann Transferwise die Empfängerbank kontaktieren, damit sie den Empfänger für eine Rücküberweisung kontaktieren. Das wäre ein typischer Ablauf in Deutschland dafür.

      Im Fall des Falles ist die Rücküberweisung nur mit rechtlichen Schritten möglich, falls sich der Empfänger weigert.

      Ich kenne das chinesische Recht und die damit verbundenen Voraussetzungen nicht.

      Das ist aber vermutlich einer der wahrscheinlichsten Wege.

      Ich würde dir dabei auch gerne mehr helfen.

      Versuche noch einmal die Support-Hotline von Transferwise und frage, was sie dir raten würden.

      LG Thomas

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