Ungarns Währung ist der Forint (HUF).
Den Forint brauchst du als Zahlungsmittel in Ungarn, da selbst in touristischen Städten wie Budapest nicht alle Läden Euro akzeptieren.
Bei einer geplanten Reise solltest du dir deswegen einmal die wichtigsten Dinge über den Forint anschauen.
Dazu habe ich hier alle Ratschläge gesammelt.
Dazu gehört das Aussehen der ungarischen Geldscheine, Forint und Heller Münzen, die Beschriftung der Bankautomaten Ungarisch, typische Touristenfallen, Zahlungs-Möglichkeiten und wie du mit kleinen Gebühren Euro in Forint wechselst.
Lass mich dir zuerst die ungarischen Geldscheine und Münzen zeigen:
1. Die Ungarischen Geldscheine und Münzen

Ein ungarischer Forint entspricht 100 Heller. Die kleinen Heller Münzen sind in Ungarn eher unüblich, da ihr Wert vergleichsweise gering ist.
- Geldscheine haben einen Wert von 200, 500, 1.000, 2.000, 5.000, 10.000 und 20.000 Forint.
- Münzen 5, 10, 20, 50, 100 und 200 Forint Münzen sind im Umlauf. Es gibt keine Heller Münzen.
Die Forint Geldscheine zeigen berühmte Personen aus der ungarischen Geschichte und bedeutende Bauwerke. Der 200 Forint Schein zeigt zum Beispiel König Karl I und die Burg Diósgyőr.
Die Forint Münzen zeigen auf einer Seite den Wert und auf der anderen Seite typisch ungarische Symbole. Besonders die 200 Forint Münze ähnelt den 1 und 2€ Münzen.
2. Zahlen in Restaurants, Geschäften und anderen Orten in Ungarn

Entlang der Grenze zur Slowakei, Österreich und Slowenien akzeptieren sehr viele Läden Euro. Dasselbe gilt nahe bekannten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Budapest.
Die Läden geben dir als Wechselgeld normalerweise Forint zurück. Mit Euro darfst du an vielen Orten zahlen. Rechne damit, dass der Wechselkurs beim Zahlen mit Euro deutlich schlechter ist als bei einer Wechselstube oder am Bankautomaten ausfällt.
Hier habe ich schnell noch Tipps zum Zahlen:
- Trinkgeld: 10 % wie überall in Europa sind in Ungarn üblich. Mehr steht in meinem Guide zum Trinkgeld in Ungarn.
- Bargeld: akzeptieren alle Läden. Mit 100, 200 oder 500 € Scheinen kannst du mit 99%iger Sicherheit nicht zahlen.
- Bankomat und Kreditkarten: achte darauf, Bankautomaten ungarischer Banken zu nutzen. Die allgegenwärtigen gelb-blauen Touristen-Automaten verlangen zusätzliche Gebühren.
3. Geld wechseln in Wechselstuben

Ungarn ist nach wie vor ein stark auf Bargeld orientierte Land. Durch den Tourismus in Budapest sind Wechselstuben in Ungarn viel üblicher als in Deutschland.
Nahe Sehenswürdigkeiten, am Bahnhof touristischer Ziele und am Flughafen stehen Wechselstuben. Sie sind groß mit „Change“ angeschrieben. Denke daran, dass der Wechselkurs am Bahnhof und Flughafen im Schnitt immer am schlechtesten ist. Falls es sein muss, dann wechsle am Bahnhof nur einen kleinen Euro-Betrag in Ungarische Forint.
Vergleiche besonders in Budapest die Kurse der Wechselstuben. Die schlechtesten Raten erhältst du am Burgberg, gute Raten haben die Wechselstuben in der Vaci Utca Einkaufsstraße. Hie habe ich mehr zum Geld wechseln in Budapest geschrieben.
Zu den großen Einkaufszentren gehören auch Wechselstuben. Ihr Kurs ist okay aber nicht hervorragend.
Denke daran beim Geld wechseln auch in Ungarn immer auf mögliche versteckte Gebühren zu achten. Steht eine zusätzliche Gebühr an der Wechselstube im Kleingedruckten? Gibt es einen zusätzlichen Kurs, der neben der Leuchtreklame mit den Kursen angebracht ist?
Wechsle im Zweifelsfall immer erst einen kleinen Betrag und prüfe den Beleg auf zusätzliche Gebühren, bevor du dein ganzes Reise-Budget in Forint wechselst.
Sinnvoller ist es auch in Ungarn Euro in Forint am Bankautomaten zu wechseln. Eine andere Möglichkeit hast du abseits touristischer Orte sowieso nicht.
Mehr lesen: Geld wechseln in Ungarn: So tauschst Du günstig Euro in Forint!
4. Bankautomaten und Geld abheben

Bankautomaten stehen in Budapest an jeder Straßenecke. Meiden solltest du lediglich manche Automaten und am Flughafen. Sie stellen beim Geld abheben oft die Abfrage am Schluss, ob in Euro oder Forint abgerechnet werden soll.
Rechne an den Automaten beim Geld abheben und beim Zahlen mit der Karte in Läden immer in der Landeswährung ab, im Fall von Ungarn in Forint.
Warum?
Du zahlst bei der Abrechnung in einem anderen Land in Euro immer eine zusätzliche Gebühr. Sie kann bis zu 10% der abgehobenen Summe ausmachen.
Mit normalen EC-Karten zahlst du an Bankautomaten ebenfalls Spesen fürs Geld abheben in Ungarn. Das sind dieselben Gebühren, die du auch zu Hause bei einer Fremdbank bei Automaten zahlst.
Da die Gebühr zwischen 4 und 6€ ausmacht, ist es oft unwirtschaftlich einen kleinen Betrag abzuheben.
Eine Lösung dagegen sind spezielle Reisekreditkarten, ohne Jahresgebühren, mit der du im Ausland ohne Spesen und zu einem guten Kurs Bargeld abheben darfst. Unsere Empfehlung ist die Genial Visa Card der Hanseatic Bank.
5. EC-Karten, Girokarten und Kreditkarten in Ungarn

In Budapest, großen Städten und Läden darfst du fast überall mit Karte zahlen. Es gibt praktisch keinen Unterschied zur Verbreitung von Karten zu Deutschland.
Lediglich bei Marktständen und sehr kleinen Cafés ist Bargeld in Ungarn noch immer der König.
Deine Visa und Mastercard funktioniert im ganzen Land. Diners Card und American Express akzeptieren weniger Läden.
Denke daran auch bei der Zahlung mit Karte immer in Ungarischen Forint abzurechnen, um Gebühren zu vermeiden.
Deutsche Banken können zusätzlich eine Fremdwährungsgebühr von bis zu 4 % verlangen. Du kannst sie vermeiden. Mehr steht dazu in meinem Vergleich von Kreditkarten ohne Fremdwährungsgebühren.
Zusätzliche Tipps zum Bezahlen mit einer Karte im Ausland findest du noch in meinem Guide zu den besten Reisekreditkarten in Deutschland.
Mehr lesen: Bezahlen mit Karte in Ungarn: So zahlst Du ohne hohe Gebühren!
6. Touristenfallen beim Geld wechseln in Russland

Das Geld wechseln ist in Ungarn grundsätzlich ohne spezielle Touristenfallen möglich. Einige international auftretende kleinere „Geldfallen“ gibt es auch in Ungarn.
Hier ist eine kurze Liste:
- Wechselstuben: frage vorab immer noch einmal nach dem Kurs, achte auf versteckte Gebühren und wechsle zur Sicherheit vorab einen kleinen Betrag.
- Flughafen-Geldautomat und Wechselstuben: meide die Wechselstuben am Bahnhof und Flughafen. Dasselbe gilt für die Bankautomaten. Sie haben den schlechtesten Wechselkurs, verlangen meist zusätzliche Gebühren und haben oft andere versteckte Kosten eingebaut.
- Abrechnen in Forint: wähle am Ende des Zahlungsvorgangs immer in Forint abrechnen aus. Falls du in Euro abrechnen auswählst, zahlst du sehr hohe zusätzliche Spesen. Das gilt auch für alle anderen Länder und Währungen.
- Sicherheit: Ungarns Bankautomaten sind grundsätzlich so sicher wie in Deutschland. Achte bitte trotzdem auf mögliche Manipulationen und hebe in einer dunklen Seitengasse keine großen Summen ab. Verhalte dich dabei einfach wie zu Hause und denke mit.
- Restaurantpreise: ein internationaler Klassiker sind Speisekarten in der Landeswährung und einmal in Euro. Die Rechnung fällt in Euro in Ungarn natürlich höher aus. Mir ist das selbst in Ungarn noch nie aufgefallen, ich habe aber davon gelesen.
7. Geld nach Ungarn überweisen

Ungarn nutzt das SEPA Zahlungs-System mit einem 28 stelligen IBAN, der mit HU beginnt und einem SWIFT Code. Dadurch entfallen zum Glück einige Gebühren und die Transaktion geht schneller.
Da aber der Wechselkurs bei den Banken bei Auslandsüberweisungen in eine andere Währung immer ein Problem ist, holen sich Banken an der Stelle ihr Geld.
Eine gute Bank hat immer die Wechselkurse für Überweisungen in einer Fremdwährung auf ihrer Webseite angeschrieben. Prüfe sie vor einer Überweisung nach Ungarn. Manchmal machen bis einige Prozent der Gesamtsumme aus.
Da besonders kleine Banken extrem hohe Kosten für Überweisungen und einen schlechten Wechselkurs berechnen, empfehle ich diese immer mit internationalen Wechsel-Services zu vergleichen.
Meine Empfehlung dafür ist Wise (vormals Transferwise). Peter Thiel, einer der Gründer von PayPal ist daran beteiligt.
Wise verrechnet den tatsächlichen Wechselkurs am Markt bei Überweisungen und nur sehr geringe Gebühren. Bei einer Überweisung von 1.000€ sparst du meist 20 bis 30€.
Ich habe hier ein ausführliches Review mit Erfahrungen mit Wise (Transferwise) geschrieben.
Mehr dazu: Der komplette Guide zu Auslandsüberweisungen nach Ungarn!
8. Ein- und Ausfuhr von Bargeld nach Ungarn

Ungarn gehört zum Schengen-Raum.
Du darfst deswegen Bargeld bis zu einem Betrag von 10.000€ frei nach Ungarn mitnehmen.
Falls du mit mehr als 10.000€ aus Ungarn in ein Land reist, musst du den Betrag verpflichtend beim Zoll angeben. Das gilt für denselben umgerechneten Betrag in allen anderen Währungen.
Mehr zu den Einreise- und Zollbestimmungen findest du beim Auswärtigen Amt und auf der Seite des ungarischen Zoll unter nav.gov.hu.
9. Geschichte des Ungarischen Forint

Der Forint ist seit dem 1. August 1946 die Währung von Ungarn.
Schon im 14. Jahrhundert gab es Münzen mit dem Namen Forint in Ungarn, die im Laufe der Zeit aber immer wieder von anderen Währungen abgelöst wurden. Das geschah zum Beispiel während der osmanischen Herrschaft in Ungarn.
Das Österreichisch-Ungarische-Kaiserreich nutze den Ungarischen Forint schon als Währung. Später ersetzte Österreich-Ungarn den Forint mit der Ungarischen Krone.
Staatskrisen in Ungarn
Nach dem Ende des 1. Weltkrieg und der Österreichisch-Ungarischen-Monarchie führte Ungarn 1925 den Pengö als Währung ein.
Der Kurs der Währung verlor nach dem 2. Weltkrieg durch Hyperinflation und den sowjetischen Einfluss massiv an Wert. Der Pengö hält nach wie vor den Inflationsweltrekord im Guinness Buch der Rekorde.
Die Hyperinflation führte 1946 schließlich zur Wiedereinführung des ungarischen Forint als Währung.
Ein Beitrag von Ungarn zum Euro Raum ist geplant, dafür gibt es aktuell aber keinen festen Zeitplan. Es geht dabei um die Erfüllung der Kriterien für die Einführung des Euro als Währung und den politischen Willen Ungarns den Forint abzuschaffen.
10. Inflation und Geldabwertung

Die Inflationsrate in Ungarn ist beständig, entwickelt sich aber immer mehr vom Euro weg.
Seit 1999 ist der Wechselkurs der Forint zum Euro von 1:250 auf 1:320 gestiegen. Den höchsten Anstieg des Wechselkurses gab es während der Finanzkrise zwischen 2007 und 2008.
Ein vom IWF gewährte Kredit rettete Ungarn in der Finanzkrise vor einer Staatspleite. Heute ist die Währung und der Finanzhaushalt von Ungarn wieder stabil.
Der Wechselkurs vom Euro zum Forint steigt jährlich aktuell um 2 bis 3%.
Die steigenden Einkommen, eine aufstrebende Industrie und der Tourismus zeigen eine klare Weiterentwicklung der ungarischen Wirtschaft.
Eine Flat-Tax auf die Einkommenssteuer und geringe Unternehmenssteuern ziehen zunehmend Investitionen nach Ungarn an.
Trotzdem liegt die Staatsverschuldung in Ungarn noch immer auf einem hohen Niveau.
Mehr lesen: 25 schönsten Sehenswürdigkeiten in Ungarn, die Du einmal sehen musst!
Fazit zum Geld in Ungarn
Für eine Reise nach Ungarn brauchst du mit Sicherheit einmal Forint als Zahlungsmittel.
Touristische Läden akzeptieren Euro, sie verlangen dafür aber meist einen schlechten Wechselkurs.
Denke daran, dass es am Land so gut wie keine Wechselstuben gibt.
Beim Geld wechseln an Wechselstuben solltest du immer den Preis vergleichen. Bankautomaten verrechnen einen guten Kurs, achte aber auf versteckte Gebühren.
Du solltest abschließend noch einmal einen Blick auf die Bilder der ungarischen Forint Geldscheine, Forint Münzen und Heller Münzen werfen.
Falls du noch Fragen zum Ungarischen Forint und dem Geld in Ungarn allgemein hast, dann schreibe mir eine Nachricht unten in den Kommentaren!
Hallo,
Ich habe noch ganz alte Forintmünzen.Sind sie noch umtauschbar und wenn ja, wo kann ich sie umtauschen?
Hallo Klaus,
kommt darauf an, wie alt sie sind?
Das kann ich dir pauschal nicht sagen.
Denke, dass sie schlimmstenfalls immer die ungarische Nationalbank in Budapest annimmt.
LG Thomas